
Köln | In den letzten zwei Minuten versuchten die Spieler der Kölner Haie noch einmal alles. Mit 3:4 lag der KEC gegen die Straubing Tigers im Hintertreffen, die 17.848 Fans feuerten ihre Lieblinge noch einmal lautstark an. Doch am Ende standen die Domstädter mit viel Frust und leeren Händen da.
- Kölner Haie verlieren gegen die Straubing Tigers
- Louis-Marc Aubry erzielt zwei Tore für den KEC
- Straubing Tigers verkleinern den Abstand auf die Kölner Haie
Denn so hatten sich die Haie das letzte Wochenende vor Weihnachten nicht vorgestellt. Die Mannschaft von Kari Jalonen holte in den Begegnungen bei den Nürnberg Icetigers und gegen die Tigers nur einen Punkt. So verkleinerte sich der Vorsprung auf Verfolger Straubing auf Rang sieben auf einen Zähler.
„Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden. Wir haben vorne Chancen liegenlassen und hinten die wichtigen Zweikämpfe nicht gewonnen. Am Ende steht ein Ergebnis, das wir nicht haben wollten“, analysierte Kapitän Moritz Müller die Heimniederlage.
Julius Hudacek feiert Comeback im Tor
Gute Nachrichten gab es vor dem ersten Drittel. Nach 28 Tagen feierte Julius Hudacek im Haie-Tor sein Comeback. Der Slowake hatte sich am 24. November beim Derbysieg gegen die Düsseldorfer EG verletzt, nach acht Spielen, in denen er von Mirko Pantkowski vertreten wurde, durfte er zurück in den Kasten.
Doch eine gute Rückkehr hatte Hudacek nicht, da ihn seine Vorderleute sträflich im Stich ließen. Bei der Straubinger Führung durfte Marcel Brandt ungehindert abziehen und bestrafte die indisponierte KEC-Abwehr.
Doppelschlag der Straubing Tigers
Es kam für die Gastgeber noch schlimmer. Nur sieben Sekunden nach dem Gegentreffer leistete sich Adam Almquist ein unnötiges Foul, nur 22 Sekunden benötigten die Tigers im Powerplay, um auf 2:0 zu stellen. Taylor Leier durfte ungehindert einschießen, Hudacek war chancenlos. So lagen zwischen den beiden Tore nur 29 Sekunden.
Danach rettete der Torwart seine Haie vor dem 0:3, als Danjo Leonhardt frei vor Hucacek auftauchte, aber den Puck nicht über die Linie brachte. Man merkte Straubing das Selbstvertrauen an, das sich die Niederberger nach drei Erfolgen in Serie angeeignet hatten. Am Freitag gelang den Tigers ein überzeugender 9:1-Kantersieg über die Augsburger Panther.
Aubry bringt Kölner Haie zurück
70 Sekunden vor der ersten Sirene keimte wieder Hoffnung unter den 17.8 Fans in der Lanxess-Arena auf. Louis-Marc Aubry verkürzte in Überzahl auf 1:2. Almquist hatte den Stürmer bedient, der Schlussmann Zane McIntyre umkurvte und mit seinem elften Saisontor per Rückhand einschob.
Mit viel Biss und Power kamen die Kölner aus der Kabine und schlugen innerhalb von 18 Sekunden zweimal zu. Zunächst bediente mit einem Spieler 48mehr auf dem Eis erneut Almquist in Überzahl Aubry, der das Dutzend Tore voll machte (22.). Den Doppelschlag machte Maximilian Kammerer perfekt, der mit der Rückhand in die lange Ecke traf.
„Louis-Marc und ich haben heute eine gute Verbindung gefunden“, freute sich der zweifache Vorlagengeber. Almquist ergänzte: „Im zweiten Drittel sind wir als Team besser Schlittschuh gelaufen. Zuvor waren wir ein wenig schläfrig.“
KEC: Justin Schütz vergibt das 3:1
Ärgerlich aus Haie-Sicht: Justin Schütz hatte in Unterzahl das 3:1 auf dem Schläger, seinen Alleingang entschärfte McIntyre (37.) und sorgte für Frust beim letztjährigen Stürmer des Jahres.
So entwickelte sich in den letzten 20 Minuten ein offener Schlagabtausch mit vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Kammerer scheiterte an McIntyre, auf der anderen Seite machte es Travis St. Denis besser. Der Straubinger Angreifer war aus dem Gewühl erfolgreich, nachdem Moritz Müller nicht rechtzeitig klären konnte (49.).
Connolly sorgt für die Entscheidung
Und es wurde noch schlimmer. Die Gäste waren im letzten Drittel in der Chancenverwertung konsequenter und effizienter als der KEC. Die Folge: Mike Connolly (55.) drehte einmal mehr die Partie für die dominantere Mannschaft. Dabei profitierte er von zu viel Freiheit vor dem Kölner Gehäuse.
„Wir haben in den letzten beiden Spielen nicht so gepunktet. Aber so ist Eishockey. Wir haben in jedem Spiel die Möglichkeiten auf den Sieg. Wir werden jetzt die zweiu freien Tage nutzen und körperlich und mental den Akku wieder auflasen“, so Müller.
Am 26. Dezember steigt die nächste Partie. Dann reisen die Haie zu den Fishtown Pinguins Bremerhaven (14 Uhr).