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April 23, 2025
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Wer ist Verantwortlich für das Clubsterben ?

Die Gastronomiebranche kämpft ums Überleben.

Jeden Tag lese ich, welcher Club, Kneipe in welcher Stadt wieder schließen muss – nicht, weil die Leute keine Lust mehr auf Musik, Gemeinschaft oder Tanzen haben. Sondern weil viele es nach der Pandemie einfach nicht geschafft haben, zur Normalität zurückzufinden.

Nach der Corona-Zeit haben wir uns alle wieder gefreut: Endlich raus, endlich tanzen, endlich wieder diese besonderen Nächte, an die man sich lange erinnert. Es gab unzählige Partys, und mit jeder davon kam ein Stück Hoffnung zurück – Hoffnung darauf, dass alles wieder wird wie früher.

Aber diesmal war es anders.
Dieser Stillstand von fast zweieinhalb Jahren hat etwas verändert. In uns. In unserer Gesellschaft. Im Ausgehverhalten einer ganzen Generation.

Was früher selbstverständlich war – losziehen, Menschen treffen, sich im Bass verlieren – ist für viele heute nicht mehr Teil ihres Alltags. Die Gründe sind vielschichtig: neue Prioritäten, digitale Alternativen, wirtschaftlicher Druck. Doch am Ende führt es dazu, dass immer mehr Clubs ihre Türen für immer schließen.

Und mit jedem Club, Kneipe der verschwindet, verlieren wir mehr als nur einen Ort zum Feiern. Wir verlieren Kultur, Vielfalt, Freiräume. Orte, an denen wir wir selbst sein konnten.

Seit Jahren beobachten wir einen dramatischen Rückgang der Gastronomielandschaft – nicht nur in Köln, sondern in Hamburg, in Berlin und darüber hinaus. Immer mehr Clubs, Keipen und Bars schließen ihre Türen für immer. Die Gründe sind vielschichtig, aber die Bilanz bleibt dieselbe: Das Ausgehen, wie wir es einmal kannten, stirbt langsam aber sicher.

Die Betreiber kämpfen mit immer höheren Kosten. Mieten steigen ins Unermessliche, Strompreise explodieren, Personalkosten sind kaum noch tragbar. Was früher mit Herzblut und Leidenschaft betrieben wurde, ist heute ein kaum tragbares wirtschaftliches Risiko. Die Folge: Aufgabe, Schließung, Aus.

Corona war ein einschneidender Moment. Die Pandemie hat nicht nur das öffentliche Leben lahmgelegt, sie hat auch das Verhalten der Menschen dauerhaft verändert. Früher freute man sich aufs Wochenende, aufs Tanzen, aufs Rausgehen. Heute freut man sich, wenn man zu Hause ist – im kleinen Kreis, in den eigenen vier Wänden, wo es bequem, sicher und kostengünstig ist. Streaming statt Live-Musik, Lieferdienst statt Tanzfläche.

Dieser neue Lebensstil hat sich tief in unser Denken eingebrannt. Auch wenn heute niemand mehr eine Maske tragen oder sich testen lassen muss – das Bedürfnis, feiern zu gehen, ist bei vielen schlichtweg geschrumpft. Die einst so pulsierenden Clubs sind leerer denn je. Und mit dem Sommer vor der Tür wird es nicht besser: Open-Air, Parks, Balkone – all das ersetzt für viele die Clubnacht.

Das ist tragisch. Denn ein Club ist mehr als nur ein Ort zum Tanzen. Es ist ein kultureller Raum, ein Ort des Miteinanders, des Austauschs, der Freiheit. Doch wenn niemand mehr kommt, bleibt nur die Frage: Lohnt es sich überhaupt noch, einen Club zu eröffnen?

Nicht nur Clubs leiden. Auch Kneipen, Bars, kleine Veranstaltungsorte kämpfen ums Überleben. Corona hat uns alle erreicht – nicht nur gesundheitlich, sondern mental. Es hat das Ausgehverhalten nachhaltig verändert.

Yener Kisla /Warehouse Köln

Und irgendwann fragt man sich: Warum mussten wir drei Jahre lang all das durchmachen? Was ist geblieben, außer einer kollektiven Veränderung, die nun unsere Kultur und unser Nachtleben für immer verändert?

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