
Köln | Wie sagt man bei uns in Köln: Niemals geht man so ganz…
Die Kölner Kunst- und Kulturszene muss eine weitere Hiobsbotschaft hinnehmen. Und das kurz so vor Weihnachten.
„Sie spielte Hamlet im Puff, gehört zum Ensemble des Scala Theater in Köln und gerade macht sie Karneval an Weihnachten: Kölns bekannteste Dragqueen Sophie Russel. Nach einem Schlaganfall ist sie wieder obenauf“, kündigte sie unser „Klappstuhl“ Till Quitmann einst an.
Sophie Russel war eine Größe im Kölner Kulturleben
Nun ist Travestie-Star Sophie Russel, die die große Trude Herr unnachahmlich verkörperte, leider verstorben. Und die Nachricht des Todes rührt unzählige Weggefährten zu Tränen.
Die Reaktionen im Netz fallen dementsprechend emotional aus.

„Unsere geliebte Kollegin Sophie Russel ist heute plötzlich und unerwartet verstorben“, schrieben beispielsweise die Macher vom berühmten Scala Theater, ihrer ehemaligen Wirkungsstätte, „Wir sind unendlich traurig. Heute Abend spielen wir, so wie sie es sich gewünscht hätte, für sie.“
Fastelovend-Urgestein Marita Köllner in einer ersten Reaktion zu koeln0221: „Ein wunderbare Frau/Mann mit einem unschlagbaren Humor und einem kölschen Herzen. Ich war ein grosser Fan von ihr/ihm. Ich werde sie sehr vermissen!“
Jupp Menth: „Mein Gott, das auch noch! Unter Kölsch ist Trumpf haben wir einige Stücke mit ihr spielen dürfen, unvergesslich!!!! Züff, do bovven alles joode, die Waden schon, Schutzmann Jupp!“
Reiner Hömig: „Oh Mann, was ist denn los? Man wird nicht mehr froh. Ich bin sehr traurig und denke an gemeinsame Stunden zurück. Machs gut“
Till: „Wir haben sie geliebt und sind sehr traurig! Unser aufrichtiges Beileid für ihre Familie und das gesamte Ensemble des Scala Theater. Wir werden sie vermissen.“
Seit 1986 zählte sie jahrelang zum Ensemble der Berliner Travestie-Truppe „Chez Nouz“ und als Moderatorin für den Kölner „Star-Treff“.

Sie trat im Hotel Timp und auf der Millowitsch-Bühne sowie bei großen Benefiz-Galas an der Seite von Travestie-Kollegin Lola Lametta und Schlagergrößen wie Vicky Leandros und Mary Roos in Erscheinung.
Sie fühlte sich in jeder Rolle wohl – in der auftrittslosen Corona-Zeit war sie weiter umtriebig unterwegs, so setzte sich Russel mit Maske hinter die Kasse vom REWE am Eigelstein und belustigte die Kunden.
Ruhe in Frieden!