
Köln | „Der Feige droht nur wo er sicher ist“ – Goethe.
Bequem von der Couch aus Frust ablassen und persönlich wildfremde Menschen durchbeleidigen – in heutigen Tagen ist das fast schon Usus. Denn der „Hate-Speech“ im Netz sind offenbar keine Grenzen gesetzt.
„Das Niveau wird immer gruseliger. Kritik ist ja ok, aber die Tonlage, die mittlerweile leider immer mehr anschlagen wird immer schlimmer“, sagt Wolfgang Bosbach aus eigener, leidiger Erfahrung und aktuellem Anlass gegenüber koeln0221.
Wolfgang Bosbach nach Hass-Posting fassungslos
Das CDU-Urgestein stellt sich der politischen Diskussion im sozialen Netzwerk LinkedIn und geht keiner Konfrontation aus dem Weg.
Doch selbst dem hartgesottenen Innenexperten überraschte jetzt das Ausmaß eines offenbar wirren Users, der mit vollständigem Namen und Berufsstand Bosbach virtuell entgegenschleuderte (O-Ton, auch Orthografie): „Ihr alle gehört auf die Anklagebank zur Beihilfe/mord an Bevölkerung welche in Deutschland lebt
Ihr habt die Todesstrafe verdient!“

Bosbach machte dieses Hass-Statement als Screenshot bei Nennung des Namens des besagten Steuerberaters öffentlich und fragt dazu: „Warum ist ein zivilisiertes Miteinander sooo schwer? Andere Meinung? OK, Kann ich gut mit umgehen – aber sooo?“
Fakt ist: Zunehmend wehren sich Spitzenpolitiker auch juristisch gegen Hetze im Netz.
So berichtete beispielsweise jüngst der «Stern» über einen Fall aus Stuttgart, bei dem ein User Friedrich Merz (CDU) als «Suffkopf» verunglimpft hatte, woraufhin dieser Strafanzeige erstattete.