
Köln. Angst haben oder nicht? Zuhause bleiben oder Vollgas geben?
Die Nachricht von einer im Internet veröffentlichten Terrorankündigung für die jecken Tage in Köln sorgte am Dienstag verständlicherweise für Wirbel in der Stadt.
koeln0221 sammelte Reaktionen unter bekannten Jecken und Gastronomen, mit welchen Gefühlen sie nun an Weiberfastnacht sich ins Getümmel stürzen werden – oder nicht.
Angst vor Anschlag? Bekannte Kölner Karnevalisten nehmen Stellung
Festkomitee-Sprecher Michael Kramp: „Die Sicherheitslage vor Großveranstaltungen birgt immer abstrakte Gefahren. Daher arbeiten das Festkomitee und die Organisatoren von Veranstaltungen im Straßenkarneval seit Jahrzehnten intensiv mit der Polizei, dem Staatsschutz und anderen Behörden zusammen. Das sind die Profis, die tatsächliche Gefahren beurteilen können und uns sofort informieren würden, wenn es konkrete Anlässe gäbe, Veranstaltungen abzusagen. Wir beobachten die Lage zusammen mit den Sicherheitsbehörden sehr genau, sehen aber derzeit keine drastisch veränderte Sicherheitslage etwa für den Kölner Rosenmontagszug.“

Top-Unternehmer und Visionär Wilke Stroman: „Grundsätzlich ist das schon ein ganz schöner Schock sowas zu hören bzw. zu lesen. Ich gehe aber ohne Furcht nach draußen, auf die Bühnen, auf den Zug und freue mich auf die Tage. Natürlich werden wir alle etwas wachsamer sein und hoffentlich gut aufeinander aufpassen. Kölle alaaf“

Prinzengarde-Präsident Dino Massi: „Ich gehe weiterhin mit einem guten Gefühl in den Endspurt der Session. Ich rate jedem Menschen wachsam zu sein, auch mal merkwürdiges Verhalten zu beobachten und zu melden. Ich habe großes Vertrauen in die verantwortlichen Einsatzleiter der Polizei und Sicherheitsfirmen, die für unsere Sicherheit bestens vorbereitet sind!“

Entertainer Lukas Wachten: „Ich habe großes Vertrauen in die Sicherheitskräfte und werde unbeschwert feiern. Ich kann es absolut nachvollziehen, wenn es Menschen gibt, die jetzt ein mulmiges Gefühl haben, aber bei mir ist das nicht so.
Ich freue mich riesig auf die Tage und gehe davon aus, dass wir ein friedliches Karnevalsfest haben werden. Nicht zu feiern wäre ja genau das, was diese Menschen möchten. Den Gefallen sollten wir ihnen nicht tun.“

Bütt-Lady Gabi Elabor („Annegret vom Wochenmarkt“): „Ich setz op de Einsatzkräfte, die hoffentlich alles em Bleck un unger Kontroll halde.
De Jecke mösse openander oppasse. Vürsichtig sin, ävver kein Angs han. Dr wunderbare Fastelovend dürfe mer uns nit kapott maache loosse !!!
„Et hät noch immer joot jejange“… ich jläuv dodran un wünsch allen e paar Daach Spass un Freud.“

Liedermacher Björn Heuser („Kölle singt“): „Wichtig ist, das was Cat Ballou sagen: Seid lieb zueinander und respektvoll. Ich gehe mit einem guten Gefühl auf die Bühne und freue mich unheimlich auf die tollen Tage. Und auf viele bunte, glückliche Begegnungen, denn in Zeiten wie diesen ist der Karneval für die Seele ein wichtiges und wertvolles Fest. In diesem Sinne Alaaf! und bleibt gesund.“

CDU-Aushängeschild Wolfgang Bosbach: „Zur Lektüre empfohlen für all jene, die immer noch glauben, dass sich die Sicherheitslage des Landes nach September 2015 nicht nachteilig verändert habe.
Wir müssen derartige Drohungen leider sehr ernst nehmen und das machen unsere Sicherheitsbehörden auch. Für mich persönlich gilt: Wir sollten das Leben, das wir lieben, nicht von Extremisten und Fanatikern kaputt machen lassen. Denn genau das wollen sie erreichen.“

LANXESS arena-Chef Stefan Löcher: „Gemeinsam sind wir stark und haben keine Angst. Und wenn doch obsiegt das Brauchtum und die Tradition.“

Schutzmann Jupp Menth: „Ich habe beruflich bedingt ein anderes Verhältnis zur Angst, würde mit offeneren Augen am Strassenkarneval teilnehmen“

Ostermann-Medaillenträger JP Weber: „Aff morje hät Fasteleer et rejallt, un kei Kadangs darf uns dat jeföhl vun Heimat nimme ! Dann wann Humor un Brauchtum Brutnüdig es, jeiht mer Met Stolz un ohne Vorurteile op dä Stroß – Ajuja“

Top-Sängerin Nici Kempermann: „Es ist einfach traurig, dass solche Nachrichten ein so friedliches und buntes Fest beeinflussen können. Die Welt wird immer gefährlicher und wir können im Prinzip selber nichts dagegen tun. Außer aufeinander acht geben, umsichtig bleiben und, das finde ich am wichtigsten, trotzdem liebevoll und freundlich miteinander umgehen. Ich werde bei unseren Auftritten weiterhin versuchen den Menschen Freude und Zuversicht zu geben. Ich will mich nicht aus Angst verkriechen müssen, weil ein paar wenige Menschen auf der Welt immer noch nicht verstanden haben, dass wir alle nur aus Fleisch und Blut sind.“

Kölns CDU-Parteichef Karl Alexander Mandl: „Es ist erklärtes Ziel dieser Organisationen, unser freiheitliches Leben einschränken zu wollen. Dies werden wir nicht zulassen. Ich vertraue auf unsere Sicherheitskräfte und wünsche allen Jecken ein unbeschwertes Feiern. Köln lässt sich durch menschenverachtende Parolen und Statements im Netz nicht unterkriegen.“

Gastro-Urgestein und Podcaster Martin Schlüter (Dreierkette Köln, Reissdorf am Hahnentor): Wir lassen uns den Fasteleer & das Feiern mit Sicherheit nicht von irgendwelchen Terroristen-Idioten mit ihren wirren Drohungen kaputt machen.Mer sin schließlich Kölsche….Dennoch werden unsere Jungs an der Tür (die definitiv besten der Stadt 🫶) morgen noch etwas genauer hinschauen, Taschen kontrollieren und Euch im Zweifel auch mal abtasten. Und die Kollegen die draußen zapfen, werden auch sehr aufmerksam verfolgen, was um sie herum so geschieht. Wir sind nicht so naiv und glauben, dass dies potentielle Idioten abhalten würde, aber Eure und unsere Sicherheit sind uns verdammt wichtig.“

Moderator Robert Greven: „Man muss sich an den Kopf fassen: Wo sind wir mittlerweile? Ich kann allen nur sagen: Feiert den Karneval, feiert hn so wie ihr ihn kennt. Wir sollen verängstigt werden, ich hoffe, dass die Bundesregierung endlich mal durchgreift. Es ist ja schon ein komisches Gefühl, wenn einem auf dem Weihnachtsmarkt Polizisten mit Macinengewehren entgegen kommen. Das ist nicht mehr das was ich kenne, wenn man in Deutschland mit so einer Gefahr leben muss. Aber ich glaube, dass wir sicher sind. Bitte bitte feiert den Karneval“

Pfarrer und OB-Kandidat Hans Mörtter: „Ich vertraue unseren Sicherheitskräften und lasse mir keine Angst machen! Unsere Freiheit steht auf dem Spiel, wenn wir den kranken Fanatikern Herrschaft über uns einräumen.“

Schmuckstückchen-Präsidentin Rüya Gazez-Krengel: „Tatsächlich lasse ich mir die Freude nicht nehmen von dieser Warnung und werde am Donnerstag mit meinen Mädels feiern. Verängstigt zu sein ist genau das was diese Leute erreichn möchten. Ich finde nicht, dass man dem Raum geben darf und vertraue auf die Sicherheitskräfte, die wir in der Stadt Köln haben!“

Moderator und Sänger „Klappstuhl“ Till Quitmann: „Die Vorfreude ist doch etwas getrübt, aber der Terror darf nicht siegen. Deshalb werde ich am Rosenmontagszug moderieren und allen das Kölsche Gefühl vermitteln: Freude, Freiheit und Brauchtum – das kann nur unsere Antwort sein.“

Vollblut-Jeck und Braunsfelder-Original Manfred Schubi Zender: „Ich habe vollstes Vertrauen in die Polizei, das alles für die Sicherheit der Gäste getan wird.“

„Das Ding“-Chefin Claudia Wecker: „Die Sicherheitslage ist seit geraumer Zeit prekär. Das möchten viele nicht immer wahrhaben. Die Polizei schützt bestmöglich. Für uns ändert die Warnung nichts. Da macht mir das Sicherheitskonzept der Stadt Köln, was den ganz normalen Wahnsinnsablauf angeht, erheblich mehr Sorgen. Ein Attentäter kann jederzeit, überall zuschlagen. Das sollte jedem klar sein. Egal ob Karneval oder beim Brötchenkauf. Wir lassen uns einfach nicht verrückt machen und schützen unsere Gäste bestmöglich, wie immer.“

Szene-Gastronom Daniel Rabe: „Mit nem sauguten Gefühl. Jetzt erst Recht, niemand darf sich von radikalen Wichsern die Freiheit und die Freude verbieten lassen.“

OB-Kandidat Torsten Burmester (SPD): „Ich habe Vertrauen in die Arbeit unserer Polizei und deren Einschätzung der Sicherheitslage. Ich feiere und genieße den StrassenKarneval mit Freude und mit vielen anderen Jecken an den Zugstrecken.“