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Oktober 2, 2024
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Papa Draisaitl: „Mein Sohn, der teuerste Spieler aller Zeiten“

Peter und Leon Draisaitl. Foto: Eddy Bopp

Köln/Krefeld | Er ist eine lebende Legende. In Edmonton (Kanada) ein Idol und Deutschlands Aushängeschild im Eishockey weltweit. Leon Draisaitl (28) ist durch einen neuen Achtjahres-Vertrag über 112 Millionen Dollar seit Sommer auch der teuerste Spieler der Welt. Wie geht er damit um?

Wohl kaum jemand weiß das besser als sein Vater, der selbst ein Klasse-Stürmer war. Das Interview mit Peter Draisaitl (58), Ex-Haie-Profi wie Coach und heutiger Sportdirektor der Krefeld Pinguine!

Ohne herumzuschleimen ist klar, dass der Name Draisaitl derzeit weltweit in Sachen Eishockey einem jeden Fan bekannt ist. Nervt es Sie als Vater da, auf Ihren Sohn angesprochen zu werden, oder macht es Sie stolz, schmeichelt das?

DRAISAITL: Es geht nicht um mich. Ich bin weder geschmeichelt noch genervt noch irgendwas. Ich nehme es so hin wie es kommt. Ich habe nicht das Recht mich auf fremden Lorbeeren auszuruhen. Ich freue mich für Leon, wenn er gesund ist, ihm es gut geht und er Hockey spielen kann. Was der Erfolg alles mit sich bringt, nun ja, das ist Teil des Business. Aber es ist sein Business und nicht meins.

Sie haben ihn in den Playoffs unterstützt, waren beim Finale, wie war das?

Ich war lange da, das stimmt. Wir wissen alle: Die Zeit lässt sich nicht aufhalten. Für niemanden. Leon ist 28. Sie haben in Edmonton eine gewisse Entwicklung gemacht, seitdem er da ist. Ich persönlich wünsche mir nichts mehr wünschen, als dass er dieses große Ziel, diesen Traum, einmal sich erfüllt den Titel zu holen. Das wäre ein glücklicher Tag.

Es ist eine schöne Nummer auf dem Papier.

Kann Leon noch was verbessern?

Wir reden relativ selten über Eishockey. Wenn, dann bleibt das unter uns beiden. Ich beantworte Ihre Frage klar mit Ja. Wenn du meinst, dass du alles kannst, geht alles schnell in die ganz andere Richtung. Und das ist nicht im Sinne des Erfinders.

Draisaitl und Connor McDavid, ist das eines der besten Duos der Geschichte?

Ich tu mir damit schwer. Natürlich sind sie öfters mal zusammen draußen, im Powerplay. Aber eigentlich sind das zwei Mittelstürmer, ich sehe sie nicht als ein Pärchen, die ständig nebeneinander spielen, ich sehe das differenzierter.

So verarbeiteten die Draisaitls die NHL-Finalniederlage

Der neue Vertrag – ist das Wertschätzung oder auch eine Bürde? Nach dem Motto: Der teuerste Spieler muss auch die Trophäen gewinnen?

Wenn du ein Problem mit Druck hast im Hochleistungssport, dann wirst du nicht weit kommen. Es ist Teil des Business. Es ist müßig sich darüber aufzuregen, der Druck wird immer da sein. Es ist eine schöne Nummer auf dem Papier. Für mich persönlich war es das dann auch schon, ich war immer schlecht in Mathe, konnte Zahlen immer schlecht auseinanderhalten.

Es ist für Leon und jeden Spieler der Welt in erster Linie eine Art Bestätigung für die Arbeit, die man in sein Leben investiert hat. Aber der Job muss auch morgen wieder erledigt werden und da helfen die Zahlen auf dem Papier auch nicht mehr. Freuen wir uns für jeden, der in der Lage ist mit dem Sport seine Familie abzusichern. Ich bin in erster Linie der Vater von Leon und nicht sein Bankberater. Deswegen ist für mich als Vater einzig und allein wichtig, dass er gesund ist und er machen kann was ihm am meisten Spaß macht.

Was waren Ihre ersten Worte an ihn nach dem verlorenen Finale?

Wir waren da, sind ins Hotel und haben auf ihn gewartet. Er meldete sich um 2 Uhr morgens und sagte wir sollen rüber zu ihm ins Hotel noch auf einen Drink vorbeikommen. Wir saßen dann noch eine Stunde zusammen und das war es eigentlich. Logischerweise war die Stimmung nicht nach Party und tanzen. Es war klar, dass alles verarbeitet werden muss.

Weltstar Leon Draisaitl. Foto: Bopp

Werden Leons Leistungen im deutschsprachigen Raum genug gewürdigt?

Natürlich nicht. Aber das hat Leon ja nicht exklusiv, wir erleben die Diskussion ja immer wieder bei Olympia. Es ist teilweise ein Witz des Jahrhunderts. Ein großer Witz, dass Sportler, die alles reinlegen in die Karriere, für ein paar tausend Euro abgespeist werden und jeder Landesliga-Fußballer mit einem Tattoo im Nacken kriegt das Doppelte.

Können sie Leon raten später nach Deutschland zurückzukommen zum Leben?

Da geht es um Familie, den Beruf nach der Karriere. Das ist einzig un allein seine Entscheidung, da kann ich keinen Rat geben. Mein Job als Elternteil ist, ihn so gut wie möglich zu unterstützen.

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