
Köln | Er hat in Köln wohl alles im Lauf von 78 Jahren erlebt – und teilt seine Erfahrungen aus der berüchtigten Zeit des „Chicago am Rhein“ heute als Stadtführer interessierten Zuhörern mit.
Doch langsam aber sicher will/muss Anton Claaßen alias „Der Lange Tünn“ dem Alter Tribut zollen.
So denkt die Milieu-Größe von einst, die seit zehn Jahren die Rundgänge über die Kölner Ringe macht und die Schauplätze von früher mit ihren mehrheitlich bereits verstorbenen Protagonisten wie beispielsweise „Schäfers Nas“, „Dummse Tünn“ und Co. erklärt, ans Aufhören.
Kölner Milieu von einst noch immer attraktiv
Ende 2026 soll spätestens Schluss sein. „Ich habe Schwierigkeiten mit dem Bein, mit 80 muss ich Schluss machen, das geht gesundheitlich dann nicht mehr. Bis dahin will ich den Leuten aber noch eine Freude machen“, sagt Tünn.

Für die Beteiligten sind die Touren stets ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt, denn der stadtbekannte Zocker und frühere Türsteher („Love Story“) nimmt bekanntlich kein Blatt vor den Mund, wenn er im tiefsten Ur-Dialekt über das spricht was er erlebt hat und bis heute mitbekommt.
„Seit zehn Jahren ist die Tour erfolgreich, die Leute müssen den Humor verstehen, sie müssen kölsch sein, denn Tünn ist gefährlich mit dem Mundwerk“, sagt sein Freund und Touren-Organisator Roland Bebak mit einem Augenzwinkern zu koeln0221, „er ist hart im Nehmen, aber man darf 78 Jahre nicht unterschätzen. Wer ihn und diese Zeit noch erleben will, sollte jetzt noch eine Tour buchen.“