
Köln | Sie kann nicht anders als Frohsinn zu verbreiten!
Auch an diesem 11.11. war Marita Köllner auf den Bühnen der Stadt unterwegs und steckte die kölschen Jecken mit ihrer guten Laune an. Gegenüber LMS spricht das Fastelovends-Urgestein über ihre Eindrücke.
- Marita Köllner seit Jahrzehnten im Kölner Karneval eine Größe
- Die Sängerin hat mit „Wir feiern das Leben“ einen neuen Hit gelandet
- Urgestein spricht über Probleme im Fasteleer
Die Auszeit im Sommer hat ihr gut getan. „Ich habe den Sommer auf Mallorca verbracht. So richtig Kraft tanken ging nicht, denn ich war fast jedes Wochenende irgendwo unterwegs. Die Zwischentage habe ich genutzt, um zu relaxen und Sonne zu tanken“, schildert sie – und ist jetzt über den Erfolg ihres neuen Lieds „Wir feiern das Leben“, mit Chris Andrews und DJ Aaron entstanden, begeistert.
Andrews („To Whom It Concerns„) – eine Musiklegende. Anfang der 1960er-Jahre trat er im Hamburger Star-Club wie auch die Beatles auf.
Marita Köllner von Schamöör begeistert
Marita: „Das Lied ist wohl so ein kleiner Glücksgriff. Wir haben in drei Tagen 30.000 Streams auf Spotify gemacht, es macht mich sehr stolz, wir sind auch in den iTunes-Charts, die Leute feiern das Lied wie kaum ein anderes. Ich glaube die Botschaft ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Wir feiern das Leben und lassen uns nicht runterziehen von den Krisen, die um uns herum sind.“
Wenn ich nach Kasalla, Brings oder Cat Ballou auf die Bühne komme, muss ich auch laut sein, sonst hält mir keiner zu
Wie beurteilt sie am Tag danach die Stimmung vom 11.11.? „Die Leute feiern wie quasi nach dem Krieg. So hat es meine Oma auch erzählt. Die Leute haben immer gefeiert, um das Leid zu vergessen. Feiern ist ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Seele, dass wir wieder Kraft schöpfen.“

Auf die besten Newcomer hat sich die Legende schon festgelegt: „Wer mir sehr gut gefallen hat bei WDR 4, das waren Scharmöör, sehr nette Stimmen, nette respektvolle Jungs, die unaufgeregt auf der Bühne stehen.“
Doch bei allem Frohsinn gibt es auch Dinge, die Köllner nachdenklich gestimmt haben: „Was mich stört, ist der enorme Alkoholkonsum vor allem bei den jungen Leuten. Als wäre Komasaufen Karneval. Wie bei uns auf Mallorca denken manche, sie müssen in den Exzess treten, aber das ist nicht der Karneval. Ich trinke fast nie Alkohol und bin fast immer gut drauf. Sich den Wodka per Schlauch einzuflößen, finde ich ganz schrecklich.“

Und: Der Lärmpegel auf den Veranstaltungen nervt die charismatische Urkölsche.
„Ich mag nicht, dass der Karneval immer nur laut ist. Gottseidank gibt es jetzt sogenannte Hösch-Sitzungen oder Nostalgie-Sitzungen, wo auch die leisen Töne wieder mehr zum Tragen kommen. Ich möchte gern mehr Balladen singen, aber wenn ich nach Kasalla, Brings oder Cat Ballou auf die Bühne komme, muss ich auch laut sein, sonst hält mir keiner zu“, so Marita, „Das finde ich sehr schade. Auch immer höher und weiter ist nicht meins. Ich erfreue mich an den alten Tänzen und Melodien von Hellije Knächte und Mägde und an der Tanzgruppe Kölsch Hänneschen, die alten traditionellen Lieder gehen mir ans Herz.“