
Köln | Die Stadt verliert eine große Stimme.
Große Trauer kurz vor Weihnachten um Maria Jonas. Die bekannte Sängerin und Spezialistin für die Musik der heiligen Hildegard von Bingen, die mit ihrem Ensemble Ars Choralis Coeln das musikalische Hauptwerk von Hildegard von Bingen neu eingespielt hatte, ist verstorben.
Dementsprechend groß ist die Trauer dort: „Mit Bestürzung, großer Fassungslosigkeit und tiefer Trauer geben wir den plötzlichen und unerwarteten Tod unserer Ensembleleiterin, Freundin und Mentorin Maria Jonas bekannt. Sie war der Mittelpunkt und das Herz von Ars Choralis Coeln und wir können es im Moment noch gar nicht richtig begreifen“, gedenken ihr die Mitglieder.

Viel Anteilnahme um Kölner Trobairitz
Das „Forum Alte Musik Köln“ schrieb einst über sie: „Sie ist eine der kreativsten und vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten Kölns als Interpretin Alter und immer häufiger Improvisierter Musik. Stets ist sie auf der Suche nach einer lebendigen Auseinandersetzung mit jeglicher Art von Musik, als Solistin sowie in ihren Ensembles Ars Choralis Coeln und Ala Aurea. Darum umschreibt der Begriff Trobairitz (das weibliche Gegenstück zu den mittelalterlichen Trobadors im Süden Frankreichs) ihr Wirken besser als die übliche Bezeichnung Sängerin.“

Auch das „Zentrum alte Musik“ reagierte umgehend auf die traurige Nachricht und setzte ein Posting in den sozialen Netzwerken ab.
„Das zamus trauert um Maria Jonas. Maria war von Beginn an ein prägendes Mitglied unseres Vereins der Kölner Gesellschaft für alte Musik, dem zamus Köln. Sie hat uns über viele Jahre hinweg als Vorstandsmitglied, als gesellschaftlich engagierte Persönlichkeit unter anderem in unserem Frauennetzwerk und als leidenschaftliche Musikerin und Ensembleleiterin begleitet.
Sie war nicht nur künstlerisch sondern auch menschlich eine große Bereicherung sowohl für die internationale Alte Musik Szene als auch für die freie Szene Kölns und natürlich besonders für uns im zamus. Wir sind dankbar für alle Projekte, die wir gemeinsam mit ihr umsetzen konnten und werden sie vermissen!“
Sie selbst beschrieb ihr Wirken als „Trobairitz“ einst wie folgt: „Wenn man sich als Sängerin auf die Musik des Mittelalters einlässt, dann reicht es nicht alleine, dass man sehr gut singen kann. Je mehr man in die Materie eindringt, desto erfinderischer muss man werden.“
Ruhe in Frieden!