
Köln/Phuket | Es ist ein Datum, das sich weltweit in die Herzen der Menschen eingebrannt hat.
Am 26.12.2004 löste der Tsunami in Thailand eine der größten Naturkatastrophen überhaupt aus und brachte Leid über viele Opfer.
- Jahrestag vom Tsunami-Unglück bewegt die Welt
- Der Kölner Andreas Hagemeyer erlebte das Chaos in Thailand
- Hacky kann das Drama bis heute kaum vergessen
Der Kölner Andreas „Hacky“ Hagemeyer bekam damals das Chaos live vor Ort mit.

Für koeln0221 erinnert sich der Globetrotter aus der Kölner Südstadt, der heute in Kambodscha zuhause ist, an die bangen Stunde und Tage, die ihn – wie man lesen kann – bis heute nie ganz losgelassen haben. Hier seine bewegende Schilderung:
„Zweiter Weihnachtstag: Vor genau 20 Jahren habe ich den Tsunami in Thailand er- und überlebt.
Wir wollten gerade zum zweiten Tauchgang vor den Similan Islands aufbrechen, als das Wasser zu brodeln anfing, als würde der ganze Ozean plötzlich zu kochen beginnen. Der junge brasilianische Divemaster hatte uns von einem zu umtauchenden Korallenriff berichtet.
Der 26. Dezember bleibt für mich der traurigste Tag in meinem Leben. – Hacky
Dessen Schönheit konnten wir nun vom Schiff aus betrachten, da es plötzlich 3 bis 4 Meter aus dem Ozean herausragte. Der Tauchgang fiel aus und die langsam eintreffenden Nachrichten über Schiffsfunk liessen uns sofort zurück nach Puhket schippern.
In den nächsten Tagen haben wir alle Tiefgaragen der Krankenhäuser aufgesucht, um Vermisste zu suchen. Teils aufgebrochene Sperrholz-Särge, darüber jeweils ein Polaroid-Foto des Verstorbenen. Jedes dritte oder vierte Foto zeigte ein Kindergesicht.

Abends haben wir nur noch in der Bar wortlos CNN geguckt und soviel Mekong-Whiskey wie möglich in unsere Köpfe gekippt. Das ging tagelang so, nun kamen unendlich viele mails von Freunden und Bekannten, die andere Freunde vermissten. Fast immer auf Kao Lak, wo kaum jemand überlebt hat.
Irgendwann war klar, wer es überlebt hatte und wer nicht. Ich ging zurück nach Bangkok, verpasste meinen Rückflug nach Deutschland, trank weiter so gut es ging in den Kaschemmen auf der Sukhumvit Road und starrte stundenlang stumm auf die aufgestellten Fernseher.
Irgendwann saß ich in einem Flieger, der nur zu einem Drittel gefüllt war, viele Passagiere offensichtlich verletzt. Gesprochen wurde kaum. Ich kehrte hoffnungsfroh nach Köln zurück, um das Erlebte zu verarbeiten. Nach nur wenigen Monaten kehrte ich zurück nach Thailand und blieb für längere Zeit dort.
Der 26. Dezember bleibt für mich der traurigste Tag in meinem Leben.