
Köln | Es ist Bergfest in der Deutschen Eishockey Liga. 26 von 52 Hauptrundenpartien sind absolviert, die Kölner Haie stehen aktuell mit 46 Punkten und nur zwei Zählern Rückstand auf den EHC München und die Adler Mannheim auf dem sechsten Tabellenplatz.
- Kölner Haie liegen in der DEL voll im Soll
- Die Hälfte der DEL-Hauptrunde ist absolviert
- Akribische Arbeit von Kari Jalonen wird belohnt
Der würde die direkte Teilnahme am Playoff-Viertelfinale bedeuten. Im Gegensatz zur letzten Saison hat der KEC ein Polster auf Rang sieben von sechs Punkten und zwei Spielen weniger als die Straubing Tigers. Damals waren es nur zwei Pünktchen Vorsprung auf die Schwenninger Wild Wings.
Dementsprechend zufrieden zeigen sich die Verantwortlichen mit dem bisherigen Abschneiden der Mannschaft. „Ich sehr uns aktuell noch nicht unter den Top-Drei. Aber ich finde, dass wir uns zwischen Rang vier und sechs gut aufgehoben fühlen sollten“, erklärt Geschäftsführer Philipp Walter.
Besonders der Verlauf der vergangenen Wochen zeigt eine positive Entwicklung der Haie. Hatte man zu Beginn große Probleme mit der Defensive und lud den Gegner zu leichten Toren ein, hat sich die Abwehr stabilisiert und kassiert weniger Gegentore.
Kölner Haie kassierten zu viele Gegentore
Zu Beginn der Saison setzte es 25 Einschläge in nur fünf Begegnungen, seitdem waren es 47 in 21 Spielen. „Wir hatten am Anfang einige Schwierigkeiten“, gibt Sportdirektor Matthias Baldys zu. „Da sind wir aber ganz gut durchgekommen. Jetzt haben die Spieler die Struktur verinnerlicht, sie haben ihre Rollen gefunden. Ich bin zufrieden mit der Entwicklung.“
Moritz Müller analysiert die Defensivschwäche so: „Die zu vielen Gegentore zu Beginn hatten mehrere Gründe. Wir haben uns zusammengesetzt und die Schlüsse gezogen. Wichtig ist, dass nicht Verteidiger und Stürmer alleine arbeiten, sondern wir als komplettes Team. Denn es geht nur gemeinsam.“
Der Aufwand hat sich gelohnt. Das liegt auch an der akribischen Arbeit von Kari Jalonen und seinem Team, die gut ankommen. „Die Arbeit macht viel Spaß und sie haben einen Plan, den sie uns weitergeben. Sie werfen nicht alles auf einmal rein, sondern Stück für Stück, so dass es nicht zu viele Veränderungen auf einmal sind“, verrät Müller.

Mit Erfolg. Der neue Coach hat viele neue Elemente in das Kölner Spiel eingebracht und sieht konstante Leistungen seiner Mannschaft. „Ich bin besonders glücklich über den Kampfgeist. Das Team lässt sich nie hängen und kämpft um jeden Zentimeter. Es reicht nicht immer zum Sieg, aber die Entwicklung geht insgesamt in die richtige Richtung. Die Erfolge sind der Lohn für die harte Arbeit, die die Mannschaft seit Sommer verrichtet.“
Kölner Haie feiern emotionale Derbysiege
Dabei konnte der KEC mehrfach die Schwergewichte der Liga bezwingen. Bis auf Tabellenführer Ingolstadt holten die Kölner mindestens einen Sieg gegen die Klubs, die vor dem KEC in der Tabelle stehen. „Wir sind in dieser Saison ein Team, das in jeder Partie das gleiche Gesicht zeigt und jeden Gegner schlagen können. Wir können mit den Großer der Liga mithalten“, lobt Kapitän Moritz Müller.
Neben zwei Erfolgen in München sowie Siegen gegen Berlin, Bremerhaven und Mannheim waren die Triumphe gegen den alten Rivalen Düsseldorfer EG wichtig für das Vertrauen. „Das waren emotionale Derbys, die für uns zu einem guten Zeitpunkt kamen. An den Siegen konnten wir uns hochziehen“, erinnert sich Walter. Und der Boss sieht eine Entwicklung. „Nach den emotionalen Begegnungen haben wir zum Beispiel zwei Tage später gegen Nürnberg gewonnen. Da waren wir dann im Alltag nach den Höhepunkten parat.“
Dass die Haie jedoch nicht noch besser stehen, liegt auch an Ergebnissen gegen die unteren Teams der DEL. Zweimal verlor man am Seilersee in Iserlohn, zudem gab es eine Niederlage in Augsburg. Walter: „Das zeigt die Ausgeglichenheit der Liga.“
Powerplay hat Luft noch nach oben
Es gibt in den weiteren 26 Spielen noch Verbesserungspotenzial. Besonders das Powerplay hat noch Luft nach oben. Zwar gelang gegen Frankfurt mal wieder ein Tor mit einem Mann mehr auf dem Eis, insgesamt ist die Überzahl bisher zu harmlos. Erst 13-mal waren die Haie bei 77 Versuchen erfolgreich.
„Manchmal ist Powerplay wie eine Ketchupflasche. Es braucht nicht viel und dann klappt es. Wir spielen es eigentlich gar nicht schlecht. Es sind manchmal nur Kleinigkeiten, die fehlen. Wir sollten nicht viel verändern, sondern geduldig bleiben“, findet Baldys.

Denn der Sportdirektor betont: „Wir sind in einem Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Unser Fundament ist da und stabil. Alle Mannschaften wollen in die Playoffs und wir sind auf dem Weg dorthin.“
Die Haie sind im Lernprozess und die Entwicklung ist in vollem Gange. Aber die Richtung stimmt und der KEC ist aktuell im Soll.