
Köln | Was für ein schlimmes Wochenende für die Kölner Haie. Nach dem 0:2 in Schwenningen kassierte das Team von Kari Jalonen die nächste Klatsche. Gegen die Iserlohn Roosters setzte es eine bittere 0:4-Pleite. So gab es für die Rheinländer kein Tor und keinen Punkt zu bejubeln.
- Kölner Haie verlieren gegen die Iserlohn Roosters
- Moritz Müller feiert sein 1.100 DEL-Spiel
- Kölner Haie warten seit 126 Minuten auf ein Tor
Durch die dritte Niederlage in Folge wird es für die Haie im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation wieder eng. Denn die Straubing Tigers siegten auch gegen Frankfurt (3:2 nach Verlängerung) und haben nur noch zwei Zähler Rückstand auf den KEC.
Am Ende hatten die Gastgeber 39 Schüsse abgefeuert, aber keinen Treffer gelandet. So wartet der KEC seit 126 Minuten aur ein eigenes Erfolgserlebnis. „Wir hätten 200 Schüsse heute haben können und wären nicht erfolgreich gewesen. So war mein Gefühl“, meinte Frederik Storm enttäuscht. „Wir wollten alle das Spiel gewinnen, sind aber alle sauer und frustriert.“
Dabei hatte Justin Schütz vor der Begegnung eine andere Parole abgegeben: „Wir sind gegen Iserlohn in der Bringschuld. Wir müssen dringend punkten, denn Straubing macht von hinten Druck. Deshalb sollten wir dringend einen Sieg landen.“
Vor dem Spiel hatten die 18.600 Fans in der ausverkauften Lanxess-Arena etwas Besonderes zu feiern. Moritz Müller absolvierte gegen die Sauerländer sein 1.100 DEL-Spiel. Das Haie-Urgestein hatte gegen Iserlohn seine Karriere in der DEL begonnen, auch seine 1000 Partie war gegen die Roosters. Damals gewann der KEC mit 8:2 am Seilersee.
Kölner Haie starteten schwungvoll
Auf ein ähnliches Ergebnis hatten die Besucher im Henkelmännchen auch am Sonntagnachmittag gehofft. Und die Haie starteten nach der blamablen Offensivleistung am Freitag in Schwenningen mit Schwung. Doch wie schon im Schwarzwald wurden die Möglichkeiten von Schütz, Maximilian Kammerer oder Parker Tuomie leichtsinnig vergeben.
Eine weitere Parallele: Auch die Rossters gingen wie die Wild Wings in Unterzahl in Führung. Manuel Alberg, ein gebürtiger Kölner sorgte in der fünften Minute für den ersten Nackenschlag der Haie. Der Stürmer markierte im Kölner Powerplay im 91. DEL-Spiel seinen ersten Treffer im Oberhaus.
Und es kam noch schlimmer: Sven Ziegler staubte 31 Sekunden vor der ersten Sirene zum 2:0 ab. Der Angreifer profitierte dabei von einem Patzer von Julius Hudacek, der einen Schuss nicht festhalten konnte. Der Puck flog ab die Latte und Ziegler reagierte eiskalt mit dem zweiten Gäste-Tor.
Ein Treffer, der Iserlohn noch mehr Selbstvertrauen gab. Die Haie hatten im zweiten Abschnitt immer größere Schwierigkeiten, sich gute Chancen zu erarbeiten. Bezeichnend: Brady Austin hatte in Unterzahl die beste Gelegenheit, scheiterte aber an Henrik Hane im Kasten.
Die Folge: Iserlohn erhöhte durch das 15. Saisontor von Ziegler auf 3:0 (38.). Sehr zum Ärger der Kölner Fans, die ihr Team mit lauten Pfiffen in die Kabine begleiteten.
Kölner Haie ohne Effektivität
„Es ist ein merkwürdiges Spiel. Wir haben im ersten Drittel eine gute Leistung gebracht und besseres Eishockey als Iserlohn gezeigt. Aber es hat leider die Effektivität gefehlt und wir haben mit 0:2 zurückgelegen. Das ist schon frustrierend“, haderte Tim Wohlgemuth. „Im zweiten Drittel haben wir den Fokus verloren und sind von unserer Spielanlage abgekommen.“
In den letzten 20 Minuten rannten die Haie verzweifelt an und machten Druck auf das gegnerische Tor. Doch die Gäste arbeiteten konsequent in der Defensive, machten die Räume eng und gaben dem KEC kaum Platz vor dem eigenen Gehäuse. Und wenn sich eine Chance ergab, war Torhüter Hane zur Stelle. So rannte den Gastgebern die Zeit davon.
247 Sekunden vor dem Ende zog Kari Jalonen seinen letzten Joker, nahm Tobias Ancicka, der zum Start des letzten Drittels für Hudacek ins Tor ging, vom Eis. Doch nur 15 Sekunden später besorgte Taro Jentzsch die endgültige Entscheidung mit dem 4:0. Danach flüchteten viele Zuschauer enttäuscht aus der Arena.
Kölner Haie kassieren dritte Pleite in Folge
Die Haie kassierten gegen Iserlohn nicht nur die dritte Pleite im dritten Duell, sondern auch die dritte Niederlage in Folge. Keine gute Voraussetzung vor dem Derby am Freitag beim Erzrivalen Düsseldorfer EG.
Denn während der KEC aus der Erfolgsspur gerutscht ist, sorgte die DEG mit zwei Siegen in Frankfurt (7:2) und München (4;1) erstmals für ein Sechs-Punkte-Wochenende.
Storm: „Wie immer, das ist ein besonderes Spiel. Wichtig für die Fans, aber auch für uns Spieler, Nach zwei Spielen ohne Tor wollen wir ein richtig gutes Spiel zeigen.“