
Köln | Es ist für den Vorstand jetzt beschlossen.
Auf der mit Spannung erwarteten Sitzung des Parteivorstands der Kölner CDU am Montagabend wurde nun festgelegt: Karl Alexander Mandl soll sich für die Partei bei der Kölner Oberbürgermeisterwahl für die potenzielle Nachfolge von Henriette Reker aufstellen lassen.
„Ich bedanke mich für das Vertrauen. Von hier aus möchte ich das Signal geben: Streiten können sich andere Parteien, lasst uns gemeinsam diesen Weg gehen“, so Parteichef Mandl in einer ersten Stellungnahme noch in der Sitzung.
Abstimmung zur Wahl: Ein Drittel gegen Mandl – Biergans kontert
Die nackten Zahlen der Abstimmung: 60,7%, 32,3 % dagegen. Reicht das dem Boss, um das Chaos intern zu bändigen? Zuletzt hatte es um einen anonymen Brief eines Basismitglieds an den Vorstand Wirbel gegeben. Inhalt: Mandl sei untauglich. Die Arbeit der Kommission, die monatelang unter dessen Führung einen geeigneten Kandidaten habe suchen sollen, für verlustig erklärt.

Das sah – wie Urgestein und Alt-OB Fritz Schramma, der Vorstand jetzt anders. Mit den beliebten CDU-Größen Hendrik Biergans und Oliver Kehrl hatten zwei Parteifreunde ihre Bereitschaft zur Kandidatur ebenfalls signalisiert, diese aber – angeblich mit Rücksicht auf die Sitzung am Montag – noch nicht öffentlich ausgesprochen. Kehrl soll im Kreisvorstand angesprochen worden sein, ob er kandidieren mag, dies habe er aber unbeantwortet gelassen. Kehrl dazu zu LMS: „Kein Kommentar.“
„Es ist ein deutliches Zeichen, dass bei einer Abstimmung, bei der nur ein Kandidat zur Verfügung steht, ein Drittel des Vorstandes gegen diesen Kandidaten stimmt.“ so Hendrik Biergans. „Daher ist jetzt für mich klar, dass es der richtige Zeitpunkt ist, zu kandidieren. Die CDU Köln hat auf dem Aufstellungsparteitag eine Option verdient, die für Ehrlichkeit, Integrität und Führungsstärke steht.“
Geschäftsführer Bastian Ebel duckt sich dagegen auf Nachfrage nicht weg: „Es war eine lebendige Diskussion. Die Partei hat dem Vorsitzenden den Rücken gestärkt. Selbstverständlich steht es jedem frei, sich bei der Aufstellungsversammlung zu bewerben. Aber vorerst hat der Kreisvorstand seinen OB-Kandidaten nominiert, mit dem er ins Rennen gehen will und gewinnen wird.“

Mandl äußert sich am Dienstag erneut
Mandl am Dienstag weiter: „Als OB werde ich mich für die Interessen aller Kölnerinnen und Kölner einsetzen. Lassen sie uns gemeinsam anpacken für ein besseres Köln, in dem wir leben wollen. Für ein Köln mit einer funktionierenden Infrastruktur der Mobilität, damit alle Verkehrsteilnehmer sicher und schnell ans Ziel kommen. Für ein sauberes und sicheres Köln, in dem wir gerne leben wollen. Und für ein Köln, in dem die Wirtschaft unerlässliche Impulse erhält, damit unser Standort zukunftssicher ist.“
Die Kölner CDU wird final ihren Kandidaten auf einer Aufstellungsversammlung am 30. November im Kristallsaal der Kölnmesse küren. An diesem Tag findet zugleich die Aufstellung der Ratskandidaten statt.