
Köln | Die Playoffs im Eishockey sind nicht nur die schönste Zeit des Jahres. Die Spiele um die Deutsche Meisterschaft ist auch eine Phase des schnell Vergessens. Sowohl nach großen Siegen als auch nach bitteren Niederlagen.
- Kölner Haie im vierten Finale gegen Berlin gefordert
- Die Lanxess-Arena ist am Mittwoch ausverkauft
- Haie-Trainer Jalonen fordert schnellen Lerneffekt
So sieht es auch in der Gefühlswelt der Kölner Haie in der Finalserie gegen die Eisbären Berlin aus. Der KEC musste am Ostermontag eine heftige 0:7-Packung in der Hauptstadt hinnehmen. Die Mannschaft hat nun den Dienstag zum Schütteln, ehe es am Mittwoch (19.30 Uhr) mit vollem Elan in Endspiel Nummer vier weitergeht.
Kölner Haie wollen Finalserie ausgleichen
Die Haie wollen die Serie gegen den amtierenden Meister erneut ausgleichen. Nach dem 1:5 in Partie eins in Berlin, schaffte das Team von Trainer Kari Jalonen einen emotionalen 2:1-Erfolg nach Verlängerung, ehe es den zweiten Rückschlag im dritten Duell gab.
„Es war ein Spiel, indem alles falsch lief, was falsch laufen konnte. Aber es nur eine Partie und wir haben bereits bewiesen, dass wir solche Niederlagen wegstecken können. Wir wollen am Mittwoch wieder ausgleichen“, erklärte Maximilian Kammerer angriffslustig.
Zusammen mit den treuen und lautstarken Anhängern in der Lanxess-Arena soll der zweite Finalsieg klappen, um dann noch ein weiteres Heimspiel im Henkelmännchen zu bekommen. Und die Fans können für den KEC wieder zum entscheidenden Faustpfand werden, denn die 18.600 Besuchern peitschten ihre Lieblinge bereits durch mansche schwere Zeit in diesen Playoffs.
Kölner Haie: Lanxess-Arena ist ausverkauft
Auch am Mittwoch ist die Begegnung mit 18.600 Zuschauern restlos ausverkauft. „Die Fans waren bisher unglaublich. Sie merken, dass wir Herz, Seele und Leidenschaft auf das Eis kommen und alles geben“, sagt Kapitän Moritz Müller.
Und selbst beim Gegner löste die Arena-Atmosphäre großen Respekt aus. „Es war im ersten Spiel in Köln tierisch laut und es hat unheimlich viel Spaß gemacht, bei dieser Stimmung Eishockey zu spielen. Es wird am Mittwoch sicherlich nicht leiser werden, wir wissen also, was auf uns zukommt“, betonte Eisbär Leonard Pföderl.
Der Nationalspieler ist zusammen mit seinem kongenialen Partner Ty Ronning dafür verantwortlich, dass die Berliner nach drei Duellen mit 2:1 führen. Pföderl hat bisher in jedem Endspiel getroffen, am Montag sogar dreifach. Auch Ronning ist in Topverfassung. Der US-Amerikaner hat in den letzten 26 Begegnungen mindestens einen Punkt geholt und stellte damit einen neuen DEL-Rekord auf.
Doch nicht nur dieses Duo müssen die Kölner stoppen, sondern auch das Powerplay des Titelverteidigers. Vier Treffer gelangen den Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis, da gesellte sich sogar ein Tor in Unterzahl. haie
Dementsprechend unzufrieden zeigte sich Jalonen: „Die Eisbären waren von Beginn an sehr gut, über meine Mannschaft kann ich das leider nicht sagen“, ärgerte sich der finnische Coach und kritisierte: „Wir haben zu viele unnötige Strafen genommen, die Berlin eiskalt bestraft hat. Nun gilt es, wie schon in den ganzen Playoffs schnell zu lernen.“ Und zu vergessen!
Ob Louis-Marc Aubry, der im letzten Drittel verletzt vom Eis ging, am Mittwoch spielen wird, entscheidet sich erst kurz vor dem ersten Drittel. Auch Moritz Müller wurde im dritten Abschnitt wegen Schmerzen in der rechten Schulter geschont. Die Haie-Legende wird aber sicherlich auf die Zähne beißen.
Denn Biss und Herz brauchen die Kölner, um den großen Favoriten weiter zu ärgern und den Traum vom Titel aufrecht zu erhalten.