
Köln / Bisher wurden die Kölner Eishockey-Fans von ihrer Mannschaft bei Heimspielen nicht sonderlich verwöhnt. Lediglich drei Siege fuhr das Team von Kari Jalonen bei neun Versuchen auf heimischen Eis ein. Am Sonntagabend gingen Fans und Spieler mal wieder mit einem Lächeln nach Hause. Die Haie feierten im Derby gegen die Düsseldorfer EG einen ungefährdeten 5:1-Erfolg.
- Die Kölner Haie trafen im Derby auf die Düsseldorfer EG
- Es war der 118. Derbysieg für die Kölner Haie
- Matchwinner war Louis-Marc Aubry
Nach der Schluss-Sirene dröhnte „Et trömmelche“ und „Viva Colonia“ aus den Boxen, die Spieler drehten eine Ehrenrunde und die Fans hielten ein Plakat in die Höhe. „Die Nummer eins am Rhein sind wir“.
Beonders Julius Hudacek genoss das Bad in der Menge. Der Keeper tanzte vor dem Stehplatzbereich auf den Partysong „Polka, Polka, Polka“ von Brings. Der Slowake war mit tollen Paraden einer der Garanten für den zweiten Saisonsieg über die DEG.
Es war der 118. Triumph der Kölner im 244. Duell gegen den Erzrivalen aus der Landeshauptstadt. Und es war mehr als ein Prestigeerfolg, der Dreier war Balsam auf die Seelen der Kölner Kufencracks, nachdem es am Freitag eine 2:5-Pleite gegen Ingolstadt gegeben hatte.
Müller: „Haben Sieg gebraucht“
„Die Fans haben genauso wie wir diesen Sieg gebraucht. Nach der Niederlage am Freitag gegen Ingolstadt war die Stimmung schon etwas angespannt“, gab Kapitän Moritz Müller zu. „Umso erfreulicher ist der Derbysieg. Wir wussten, es wird ein schweres Spiel, aber wir haben nach dem 1:1 nicht den Kopf verloren und verdient gewonnen.“
Das 244. Derby zwischen beiden Rheinrivalen stand unter unterschiedlichen Vorzeichen. Während die Haie nach zuletzt enttäuschenden Leistungen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren wollten, brauchen die Düsseldorfer jeden Punkt im Abstiegskampf.
Dementsprechend verkrampft waren die ersten 20 Minuten. Auf beiden Seiten gab es viele Fehlpässe, in der Offensive konnten sich beide Teams selten durchsetzen. Die beiden besten Möglichkeiten hatten mit Sinan Akdag und Alexander Blank dabei die Gäste, jedoch war Hadacek auf dem Posten.
Haie im zweiten Drittel dreimal erfolgreich
Im zweiten Abschnitt wurde es dann endlich aufregender auf beiden Seiten, es gab mehr Derbyatmosphäre und es fielen Tore. Den Anfang machten die Haie bereits nach 63 Sekunden. Dabei profitierte der KEC von einem Abstimmungsfehler der Gäste. Paul Postma wollte Torwart Henrik Haukeland eigentlich den Puck überlassen, doch die Scheibe trudelte von seinem Schläger durch die Beine des Norwegers und Frederik Storm musste nur noch ins leere Tor abstauben.
Danach erwachten die 18.600 Fans in der ausverkauften Lanxess-Arena endlich aus dem Dornröschenschlaf und feuerten ihr Team lautstark an. Besonders laut wurde es, als Bennet Rosmy in Torwart Hudacek nach einem Foul von Robin van Calster unglücklich hinein rutschte und sich der Slowake vor Schmerzen krümmte. Doch nach ein paar Minuten machte der Torwart unter frenetischem Beifall weiter.
Die Haie überstanden danach eine 3:5-Unterzahl erfolgreich, trotzdem gelang der DEG der Ausgleich. Nach einem Fehler von Brady Austin fuhr Akdag alleine auf Hudacek zu und markierte das 1:1 (32.).
Doch diesmal hatten die Haie nach dem Nackenschlag eine positive Antwort parat. In Überzahl erlöste Louis-Marc Aubry die Hausherren mit dem 2:1. Glück für den KEC: Vor dem Treffer hatten die Schiedsrichter einen hohen Stock von Alexandre Grenier übersehen (38.).
Haie: Almquist lässt Fans jubeln
Nur 143 Sekunden später durften die Anhänger erneut jubeln, als Adam Almquist durchlud, einen Hammer von der blauen Linie losließ und das 3:1 schoss.

Damit war der Torhunger nicht gestillt. Nur 54 Sekunden nach Wiederbeginn machte Aubry mit seinem zweiten Treffer des Abends alles klar. Frederik Storm erzielte im Powerplay ebenfalls noch sein zweites Tor, so dass frühzeitig eine Kölner Eishockeyparty beginnen konnte.
„Es war ein großer Sieg für die Mannschaft und besonders für unseren Torwart. Zwei Tore in Überzahl waren wichtig, aber genauso wichtig war unser Unterzahlspiel. Danke an alle“, sagte Aubry glücklich.
Haie machen Schütz-Abgang offiziell
Erstmals bestätigte Haie-Geschäftsführer Philipp Walter offiziell den Abgang von Schütz nach der Saison: „Wir haben ihm ein Angebot gemacht, mit dem wir an unsere Schmerzgrenze gegangen sind. Aber er sich für einen anderen Verein entschieden.“ Der Stürmer des vergangenen Jahres zieht es wie bereits verkündet zu den Adler Mannheim.