
Köln | Gut gelaunt zeigten sich die Spieler beim Abschlusstraining am Donnerstagmittag. Das Selbstvertrauen ist nach den beiden Siegen zum Jahresende bei den Adler Mannheim und gegen die Löwen Frankfurt gestiegen.
- Kölner Haie treffen auf EHC München
- Veli-Matti Vittasmäki ist der Marathonmann der Haie
- Der Finne war schon „Gentleman of the year“
Jetzt soll es am Freitagabend im Heimspiel in der Lanxess-Arena gegen München den dritten Sieg in Serie geben. Mit einem Erfolg nach 60 Minuten könnte der KEC mit den Bayern gleichziehen
Bisher feierten die Kölner zwei Auswärtssiege (6:4, 2:1) beim Ex-Meister. Trotzdem warnt Veli-Matti Vittasmäki vor einer schweren Aufgabe. „München hat viele gute Spieler und ist generell ein starkes Team. Sie haben jede Menge Qualität in ihren Reihen, weswegen wir voll dagegenhalten müssen“, sagt der Abwehrspieler. „Die zwei Siege zuletzt haben uns gutgetan, sind mit dem ersten Bully aber auch vergessen, da jedes Spiel in dieser Liga eng ist.“
Vittasmäki gehört zu den Leistungsträgern
Der Finne gehört in dieser Saison zu den absoluten Leistungsträgern und ist Kölns Marathonmann. Mit 706:06 Minuten in 31 Spielen (22:43 pro Partie) ist er vor Adam Almquist (622:21 Minuten) der Marathonmann des KEC und ist ein wichtiger Stabilisator in der Defensive.
Dementsprechend zufrieden ist Matthias Baldys mit der Entwicklung seines Neuzugangs. „Veli-Matti ist eine stabile Größe und macht seine Mitspieler besser. Er ist ein Vorbild für jeden jungen Verteidiger“, lobt der Sportdirektor. „Er glänzt nicht wie eine grelle Discokugel, sondern ist ein harter Arbeiter, der mit Einsatz, Willen und Leistung glänzt. Das macht ihn so wichtig für die Mannschaft.“
Vittasmäki schon vorher auf dem Zettel der Haie
Baldys hatte den 34-Jährige schon auf dem Zettel, bevor Kari Jalonen als Trainer bei den Haien unterschrieben hatte. „Als Kari zugesagt hat, war es das letzte kleine Puzzlestück, um ihn verpflichten zu können.“ Leider nur für ein Jahr, aber der Finne, der über 800 Begegnungen in seiner Heimat auf dem Eis stand, ist ein Kandidat für eine Vertragsverlängerung.

Gespräche haben aufgrund der vielen Spielen in den vergangenen Wochen aber noch nicht stattgefunden. Von Seiten des KEC wird aber ein neuer Kontrakt angepeilt. „Wenn er so weitermacht, ist er natürlich ein Kandidat für die neue Saison“, bestätigt Baldys. „Aber wir warten ab wie die Entwicklung der Mannschaft weitergeht.
Es spricht viel dafür, dass es nicht bei einer Spielzeit von Vittasmäki in Köln bleibt. Denn der Profi und seine Familie haben sich im Rheinland eingelebt und lieben das Leben in der Stadt.
Faktor war Assistent Frederik Norrena
Das liegt auch an Frederik Norrena, der ein Faktor für den Wechsel nach Köln war. Vittasmäki und der Assistenztrainer spielten zusammen in einem Team. „Wir haben zusammen in Turku gespielt – es war seine letzte Saison als Spieler und für mich eines meiner ersten Profijahre“, erzählt der Abwehrspieler.
Dass Vittasmäki nicht nur in seinem eigenen Team, sondern auch bei den Gegnern höchsten Respekt und Anerkennung genießt, zeigte sich in Finnland. Da wurde er „Gentleman oft he year“ gekürt.
„Ich versuche jeden Spieler und jeden Gegner zur respektieren. Das waren vermutlich auch die Gründe, warum ich diesen Award bekommen habe“, sagt der sympathische Profi, der sich selbst als „eine eher entspannte Person“ ansieht, bescheiden. „Vielleicht bin ich ein bisschen schüchtern am Anfang.“
Vittasmäki wie Legende Selänne ausgezeichnet
Die Auszeichnung hatten zuvor beispielsweise finnische Legende Teemu Selänne oder der aktuelle NHL-Spieler Mikael Granlund erhalten. „Es war eine große Ehre für mich. Es war meine erste individuelle Auszeichnung, die ich bekommen habe. Meistens gehen die Awards ja an die Spieler mit den meisten Punkten oder den meisten Toren. Daher habe ich mich sehr darüber gefreut.“
Im Gegensatz zu den meisten seiner Haie-Kollegen weiß Vittasmäki wie man Meisterschaften gewinnt. Zuletzt holte er dreimal den Titel mit Tampere.
Jetzt will er mit dem KEC die Basis legen, um sich für die Playoffs eine gute Ausgangsposition zu sichern. Dafür würde am Freitag ein Sieg im Verfolgerduell gegen München helfen.