
Köln | Er macht aus seiner Meinung keinen Hehl und legt den Finger schonungslos in die klaffenden FC-Wunden.
Pierre Littbarski verfolgt den 1.FC Köln nach wie vor und meldet sich immer wieder in den sozialen Netzwerken mit Analysen zur Lage zu Wort. So auch nach der erneuten, blutleeren 1:2 Heimpleite der Nachfolger gegen den SC Paderborn.
Die sportliche Leitung steht nach nur 12 von 30 möglichen geholten Punkten massiv in der Kritik. Trainer Gerhard Struber und Sportdirektor Christian Keller sind bei den meisten Fans gelinde gesagt unten durch. Und Litti befeuert „emotionslos“ die Debatte.

1.FC Köln: Pierre Littbarski sieht Transferpläne kritisch
„Taktische Ausrichtung? Erste Halbzeit überhaupt keinen Zugriff bekommen, die Paderborner konnten passen ohne Ende, kein gemeinsamer Druck, die Linien zu weit auseinander, wenig taktische Anweisungen von außen, da kam nicht viel, das muss man kritischer sehen. Die Mannschaft wirkt so, als ob man die Besten nimmt und reinwürfelt, da ist kein richtiges Konstrukt zu erkennen“, verteilt Litti eine klare Watschn an den vor dem Aus stehenden, glücklosen Ratlos-Coach Gerhard Struber, „insgesamt sehe ich keine Struktur, wenn Spieler neu reinkommen. Da verändert sich überhaupt nichts.“
Aber dann müsste jemand mal was einkaufen, was funktioniert
Der Weltmeister von 1990 (116 Tore in 406 Spielen für den FC), nach dem unvergleichlichen Lionel Messi bester Vorlagengeber bei Weltmeisterschaften, über den taumelnden Zweitligisten weiter: „Jetzt wird man von der Realität eingeholt und jetzt fängt das große Jammern an. Was können wir noch in der Winterpause machen? Ich wünsche viel Glück, denn der Markt ist nicht so, dass man sich da ganz locker bedienen kann. Da braucht man schon viel Fachwissen, um mal die richtigen Leute zu holen.“

Ein Seitenhieb auf den ebenso offenbar vor dem Rauswurf stehenden Christian Keller ist spürbar, auch wenn niemand mit Namen explizit genannt wird: „Man ist an dem Punkt wo man sagt: Sollte man jetzt noch Geld ausgeben für Leute, die wieder nicht greifen – oder sollte man die Saison zu Ende gurken? Die Fans werden natürlich sagen, wir müssen unbedingt einkaufen. Aber dann müsste jemand mal was einkaufen, was funktioniert.“