
Köln | Turbulente politische Tage in Deutschland. Und auch in der Kölner CDU…
Rolle rückwärts im Gürzenich?
Dort hatte am 23. September die CDU-Aufstellungsversammlung für die Bundestagswahl im Kölner Südwesten (Wahlkreis II) stattgefunden.
- CDU Köln kommt nicht zur Ruhe
- Im September soll es einen Eklat im Gürzenich gegeben haben
- Andreas Bohl erklärt warum er erneut antritt
Doch wegen Formfehlern muss sie nun laut Urteil des Kreisparteigerichts wiederholt werden. Dieses soll schriftlich in der kommenden Woche vorliegen. Mehrere Kläger hatten die Versammlung, veranstaltet durch die Stadtbezirke Rodenkirchen, Lindenthal und Innenstadt, Ende September in Frage gestellt, da manchen Mitgliedern die Abstimmung durch Vorlage eines Reisepasses erlaubt worden sei, anderen dagegen wiederum nicht.

Kreisgeschäftsführer Bastian Ebel: „Ich kann diese Vorfälle bestätigen. Die Kreispartei hat bereits im Vorfeld und auf der Versammlung darauf hingewiesen, dass es nicht konform abläuft.“ Oliver Kehrl, Vorsitzender vom Stadtbezirk Rodenkirchen, zeigte sich dagegen gegenüber LMS irritiert: „Ich habe bislang weder Urteil noch Urteilsbegründung bekommen oder lesen können.“
Andi Bohl erklärt warum er erneut antritt – Konter von Dr. Otte
Der Grund für das Urteil des parteiinternen Gerichts soll sein, dass mehrere Mitglieder sich per Reisepass als wahlberechtigt für den Wahlkreis legitimieren wollten, was aber nicht erlaubt ist. Zur Ermittlung des Erstwohnsitzes muss bei einer Aufstellungsversammlung zum Bundestag ein Personalausweis oder ein Reisepass mit Meldebescheinigung vorgelegt werden. Offenbar wurde es manchen Mitgliedern erlaubt, anderen aber nicht.

Der Gewinner des Abends, Dr. Daniel Otte, muss sich nun also erneut der Wahl stellen. In der Stichwahl hatte sich der Wirtschaftsjurist gegen Andreas Bohl, Stabsoffizier der Bundeswehr denkbar knapp in der Stichwahl durchgesetzt.
Dr. Otte, dem Vernehmen nach verwundert, dass er zu dem Verfahren überhaupt nicht beigezogen worden gewesen sei, am Donnerstag Nachmittag: „Ich bin optimistisch, erneut eine Mehrheit zu erhalten.“
Bohl seinerseits will den erneuten Versuch wagen. Schließlich ging er nur hauchdünn als Verlierer aus der ersten Abstimmung raus: „Ja, ich trete wieder an. Die letzte Wahl ging so knapp aus, dass die Chancen für beide Bewerber super sind. Unser Land steht vor großen geo-politischen Herausforderungen, was die Sicherheit und die Wirtschaft betreffen. Mit meiner Kandidatur möchte ich meine Kernkompetenzen und Erfahrungen anbieten, die ich als Offizier in Dienste der EU und als Marketing Manager für internationale Unternehmen sammeln konnte. Unser Land braucht jetzt erfahrene Pragmatiker in der Politik.“
Viele Mitglieder hoffen derweil erst einmal, dass die Aufstellungsversammlung dann professioneller abläuft als bei der im Nachhinein nutzlosen Erstauflage.
So gab es am Eingang eine lange Warteschlange. Und infolge von Organisationsschwierigkeiten einen lautstarken Eklat, in deren Folge die Mitarbeiter der Kreisgeschäftsstelle massiv angegangen worden seien. „Auch das kann ich bestätigen“, so Ebel.