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März 22, 2025
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Drei Jahre danach: Neuer „Lost Place“ im Kölner Westen?

Foto: koeln0221

Köln | „Ich sehe die Post jeden Tag immer mehr verfallen“.

Tanja S. arbeitet seit vielen Jahren in der Gastronomie im Kölner Westen. Bis heute.

Und jeden Tag, wenn sie von ihrer jetzigen Arbeitsstätte aus einen Blick auf das Nachbarareal nahe des Rheincenters an der Aachener Straße stadtauswärts wirft, holen sie die Erinnerungen ein von dem, was vor genau drei Jahren dort in der belebten Gaststätte „Zur Alten Post“ geschah.

Denn der Anblick ist grauenhaft – nach wie vor.

Bluttat vom März 2022 sorgt noch immer für Entsetzen

Manni K., beliebter und langjähriger FC-Wirt im Veedel, war in seinem Lokal an einem Morgen Ende März 2022 mit 46 (!) Messerstichen bestialisch zugerichtet halbnackt aufgefunden worden.

Der Täter wurde freigesprochen. Er sei laut psychiatrischen Gutachtens bei der vermeintlichen Beziehungstat nicht schuldfähig gewesen. Ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen und vielen Freunde des jecken Gastgebers und Vollblutkochs, der sich posthum gegen Enthüllungen/Spekulationen über sein Intimleben nicht wehren konnte.

Und seither scheint ein Fluch auf der „Post“ zu liegen. Denn der Tatort steht seither leer, verfällt laut Aussagen der benachbarten Freunde zusehends und droht so zu einem „Lost Place von Köln-Weiden“ zu verkommen.

Manni K. (r.) zu Lebzeiten mit dem Ehemann von Mitarbeiterin S. Foto: privat

„Mittlerweile liebe ich meinen neuen Job über alles und habe eine super Chefin. Aber trotzdem, wenn der Tag sich jährt, kommt alles wieder hoch. 
Ich würde meinen Job heute für kein Geld der Welt tauschen. Aber Manni fehlt mir immer noch sehr“, sagt S.

Wie Kumpel Seb M., der beipflichtet: „Dass das Haus vergessen wird, war nicht anders zu erwarten, vieles ist schon zugewachsen.“

Aber: Die Erinnerungen an den Menschen K., der im karnevalistischen Treiben und in den FC-Kreisen geschätzt wurde, sind geblieben.

Manni ist in den Herzen seiner Weggefährten und Freunde wie Mitarbeiter, die ihren Lohn nach eigener Aussage nicht mal mehr vollständig erhalten konnten, treu geblieben: „Bei mir und meinem Mann wird er niemals vergessen!! Immerhin habe ich meinen Mann in der Post kennengelernt“, sagt Tanja S.

Zum Todestag wird sie wieder eine Kerze an der Post aufstellen. Niemals geht man so ganz…

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