
Köln | Was für ein schöner Rahmen im Schatten des ehrwürdigen Kölner Kölner Doms.
Der Montag Abend ist in der Session eher der „Ruhetag“ für die kölschen Jecken. Doch an diesem 3.2. kann davon in der Domstube des „Gaffel am Dom“ keine Rede sein.
Acht Präsidenten von namhaften Kölner Karnevalsgesellschaften geben sich aktuell die Ehre und plaudern im proppenvollen Ambiente, das Top-Gitarrist Matthias Nelles jeck einstimmte, über die Themen der laufenden Session.
Loss mer schwade im Gaffel am Dom
Die Moderatoren Till Quitmann und Alex Barth sind bestens aufgelegt. Doch heikle Themen sind nicht ausgespart.
„Ich sehe eine große „Problematik auf uns zukommen“, so Ehrengarde-Größe Lupo Haumann, “ es haben kaum noch junge Talente den Mut sich ins Rennen zu bringen. Dir hört von Anfang an keiner richtig zu, das wird mal richtig dramatisch. Wir werden frische Bands haben, aber für die Rede wird es eng.“

Prinzengarde-Chef Dino Massi: „Wir sind bereit die Lieder zu hören, aber nicht, die gleiche Rede zu hören. Ich muss an unsere Gäste ein Lob aussprechen, bei uns hört man zu, mein Respekt ans Publikum.“
Rainer Tuchscherer sprach in diesem Zusammenhang über die Glocke bei den Grossen Braunsfeldern: „Wenn der Redner auf der Bühne ist, soll Ruhe im Saal sein.“
Aber was ist mit den Preisen für die Sitzungen?
„Künstler erhöhen, Saalmieten steigen, wir haben ein Programm von 5-6 Stunden, man muss das mal ins Verhältnis setzen z.B. zu Musicals“, so Haumann.
Was kann die Politik tun, um den Jecken zu helfen?

Markus Wallpott von Blau-Gold: „Die Vertreter der Stadt sollen sich mal mit den Vertretern des Festkomitees zusammensetzen und über die Probleme sprechen.“
Haumann: „Der Karneval bringt einen Umsatz von einer Milliarde. Die Stadt sollte sich überlegen, wie man das mehr unterstützen kann. Die Kosten für eine Teilnahme am Rosenmontag fangen an ins Unendliche zu steigen. Die Tradition liegt in den Schul- und Veedelszöch – das muss weiter unterstützt werden!“
Immer wurden spontan kölsche Lieder angestimmt. Einmalig.
Im folgenden Teil des Abends stießen mit Stefan Kühnapfel von Jan von Werth, Marco Pütz von den Goldenen Jungs, Björn Griesemann von den Blaue Funken und Dr. Joachim Wüst weitere Hochkaräter des Fasteleer dazu.
Pütz zur Initiative der Jungs: „Wir sind aktiv in den Brennpunkten. Wir erleben wie glücklich die Manschen gemacht werden können.“
Kühnapfel betonte vor allem die Wichtigkeit der Tanzgruppen: „Es entwickelt sich die Gemeinschaft und über solche Veranstaltungen kommst du in den traditionellen Karneval.“
Die Präsidenten erzählten wie sie zum Karneval und zu den Gesellschaften kamen. „Ich kam Zum Jan von Werth, die anderen haben mich nie interessiert“, so Kühnapfel augenzwinkernd.
Wüst: „Wir brauchen Unterstützung, aber es ist nicht mehr im Säckel. Die andere Kultur ist auch wichtig, aber unsere ist Aschermittwoch vorbei. Knöllchen im Sartory ist völliger Quatsch zum Beispiel.“
Griesemann weiter: „Was mich stört, ist, dass der Rosenmontag weg geht vom Familienfest. Es gibt immer mehr Tribünen, da müssen wir eine bessere Balance finden“, so Griesemann.“
Was ist mit dem weiblichen Dreigestirn?
Dr. Wüst: „Man kann auch in heutigen Zeiten ein Standing haben, und das soll man nicht aufbrechen. Es gibt neben dem männlichen Dreigestirn auch ein weibliches in Zukunft.“ Pütz: „Es wird irgendwann kommen.“
Kühnapfel: „Zu früh.“
Der kurzweilige Abend endete erst nach 22 Uhr.
Wir sehen uns bei LMS wieder:
Am 10.2. im Zum Jan mit Agrippimas Töchtern.