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Oktober 2, 2024
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„Der Hans war einzigartig mit der Flitsch“

Köln | 𝗟𝗠𝗦 𝘀𝗽𝗿𝗮𝗰𝗵 𝗺𝗶𝘁 𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱 𝗘𝘂𝗽𝗲𝗻, 𝗱𝗲𝗺 𝗲𝗵𝗲𝗺𝗮𝗹𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗪𝗲𝗴𝗴𝗲𝗳ä𝗵𝗿𝘁𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗠𝗮𝗻𝗮𝗴𝗲𝗿 𝘃𝗼𝗻 𝗛𝗮𝗻𝘀 𝗦ü𝗽𝗲𝗿. 𝗡𝗮𝗰𝗵 𝗱𝗲𝗺 𝗧𝗼𝗱 𝘃𝗼𝗻 𝗛𝗮𝗻𝘀 𝗦ü𝗽𝗲𝗿 († 03.012.2022) 𝗵𝗮𝘁 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱 𝗺𝗶𝘁 𝘀𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻𝘀𝗽𝗮𝗿𝘁𝗻𝗲𝗿𝗶𝗻 𝗮𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗡𝗼𝗿𝗱𝘀𝗲𝗲 𝘇𝘂𝗿ü𝗰𝗸𝗴𝗲𝘇𝗼𝗴𝗲𝗻, 𝘄𝗼 𝘀𝗶𝗲 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗣𝗲𝗻𝘀𝗶𝗼𝗻 𝗯𝗲𝘁𝗿𝗲𝗶𝗯𝗲𝗻. 𝗪𝗶𝗿 𝘀𝗽𝗿𝗮𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗺𝗶𝘁 𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱 ü𝗯𝗲𝗿 𝗱𝗮𝘀 jüngst enthüllte 𝗗𝗲𝗻𝗸𝗺𝗮𝗹 𝗳ü𝗿 𝗛𝗮𝗻𝘀.

𝗟𝗠𝗦: Hallo Manfred, wie ist die Luft im Norden?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Ja, super! Ich vermisse Köln, aber genieße die Ruhe hier in der Nordsee sehr. Hier gibt es wenig Verkehr, und man kann mit dem Motorrad die Landschaft bzw. die Küste sehr gut erkunden.“

𝗟𝗠𝗦: Wie lange kanntest du den Hans, und wo habt ihr euch zum ersten Mal kennengelernt?“

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Kennengelernt habe ich den Hans vor ca. 18 Jahren zum ersten Mal bei einem Auftritt in Köln am Griechenmarkt in einer kleinen Kneipe. Dort habe ich ihn live erlebt (kannte ihn ja vorher nur aus dem Fernsehen). Nach dem Auftritt haben wir ein Glas Kölsch getrunken und geredet und geredet (meistens der Hans 😊). Es kam uns vor, als kännten wir uns eine Ewigkeit. Die Chemie zwischen mir und Hans hat einfach sehr gut gepasst.

𝗟𝗠𝗦: Kannst du dich an einen besonderen Auftritt mit Hans erinnern? Wir denken, da gab es einige.

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Oh ja, da waren wirklich sehr schöne Momente dabei, weil ich, wie gesagt, fast jedes Wochenende mit ihm auf Tour war. Hans sollte mal für einen kleinen Mini-Ortsverein in Ollheim in einer Scheune auftreten. Die hatten das so toll dekoriert, dass Hans und ich total begeistert waren. Keiner wusste, wer da auftreten sollte, Hans war ein Überraschungsgast. Als er dann die Bühne betrat, gab es einen Applaus von etwa 200 Menschen, die ihn angehimmelt haben. Einige haben sogar Tränen vergossen, als sie Hans Süper sahen. Das war für mich aber auch sehr emotional. Solche Momente sollte man einfach nur genießen. Hans hat natürlich sein Programm abgeliefert und sich viel Zeit für die Menschen genommen.

Kölner Karneval: Manni Eupen kannte Hans Süper wie kein Zweiter

𝗟𝗠𝗦: Du warst ja Manager und Freund zugleich, sogar die Haare hattet ihr gleich. Gab es da schon mal Verwechslungen?“

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Oh ja, viele dachten, Hans sei mein Vater, also ich sein Sohn, oder einige haben mich wirklich mit ihm verwechselt. Hans und ich waren wirklich seelenverwandt. Hans war sehr direkt und ehrlich, hat auch nie ein Blatt vor den Mund genommen. Da konnte stehen, wer wollte – für ihn waren alle gleich.

𝗟𝗠𝗦: Am 1. April 2020 ist seine Ehefrau Helga verstorben. Wie hat sich Hans danach gefühlt?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Hans war sehr fürsorglich und hat sich in seinem Alter viel Mühe gegeben, Helga jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Das Schlimmste für ihn war jedoch, dass dies in der Coronazeit passiert ist, als Helga verstorben ist. Er durfte sie nicht im Krankenhaus besuchen. Das hat ihn wirklich sehr getroffen.

Ludwig Sebus verkörperte für ihn Ehrlichkeit und das wahre Köln

𝗟𝗠𝗦: Was hat Hans Süper eigentlich so ausgemacht?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Für sein Alter war er noch sehr fit. Er konnte sich an all die Dinge erinnern und hat immer nach den Menschen geschaut, wenn es ihnen nicht gut ging. Er hat sich Sorgen gemacht und war immer für denjenigen da. Das passiert heutzutage leider sehr selten.

𝗟𝗠𝗦: Was waren für dich die Highlights mit Hans, Manfred?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Dass Hans im Jahr 2017 ins Goldene Buch der Stadt Köln eingetragen wurde, war für ihn eine große Ehre. Im Oktober 2016 war er zu Gast bei „Kölle singt“ in der Lanxess Arena vor rund 12.000 Zuschauern. Das war auch gigantisch – die haben alle so lange geklatscht, das war echt großes Kino!

𝗟𝗠𝗦: Gab es Künstler, die er besonders mochte, bzw. seine Lieblingskünstler?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Oh ja, zum Beispiel Gerd Köster mochte er sehr, sowohl als Mensch als auch seine Lieder. Auch Wolfgang Niedecken (BAP) schätzte er sehr. Er hatte ihn sogar privat zu Hause besucht, als Wolfgang einen Schlaganfall hatte. Und natürlich Ludwig Sebus, nicht nur ein Freund, sondern auch ein Vorbild. Sebus verkörperte für ihn Ehrlichkeit und das wahre Köln.

Mit ihm hatte er einen besonderen Abend im Leonardo Hotel in Köln. Sebus und Hans auf der Bühne, das war ein unbeschreiblich schöner Abend – diese beiden Mammuts so vital und echt zu erleben, war einfach fantastisch. Ich bin froh, dass ich die beiden zusammen erleben durfte. An dieser Stelle ein Gruß an Ludwig.

𝗟𝗠𝗦: Die Flitsch war sein Markenzeichen. Was war besonders daran?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Ja, das stimmt. Ich kenne niemanden, der so gut mit der Flitsch umgehen konnte wie er. Hans ist bis heute einzigartig in dieser Hinsicht; er konnte mit der Flitsch so schnell improvisieren wie kein anderer. Die Flitsch war sein Markenzeichen, sein zweites Ich. Allein, wenn er anfing, sein Lied zu singen: 𝗜𝗰𝗵 𝗯𝗲𝗻 𝗲’𝗻𝗲 𝗞ö𝗹𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗝𝘂𝗻𝗴, 𝘄𝗮𝘁 𝘄𝗶𝗹𝗹𝘀𝘁𝗲 𝗺𝗮𝗮𝗰𝗵𝗲?…‘ da waren alle stumm. Das ist sein Erbe an Köln – einfach unvergesslich.

𝗟𝗠𝗦: Gab es für Hans noch andere besondere Freunde?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Ja, Norbert Blüm. Er hat bei Hans‘ 66-jährigem Bühnenjubiläum eine schöne Laudatio gehalten. Norbert und Hans hatten privat sehr viel Kontakt. Norbert war in der Politik aktiv, aber auch ein charmanter Redner, der gerne gefrotzelt hat. Das hat einfach perfekt zwischen den beiden gepasst. Jetzt machen sie im Himmel weiter.

𝗟𝗠𝗦: Was sagst du zur Hans Süper Denkmal?

𝗠𝗮𝗻𝗳𝗿𝗲𝗱: Ich finde es toll, dass sich Menschen zusammengetan haben, um Hans ein eigenes Denkmal zu widmen, was eher die Aufgabe der Stadt Köln gewesen wehre, und das in Köln Sülz – das war seine zweite Heimat in Köln. Aber Hans habe ich schon für immer in meinem Herzen verewigt. Die Erinnerungen bleiben für immer. Nochmals ein großer Dank an die Hans-Süper-Stiftung e.V,. die dies ermöglicht hat und an die ganzen Spender natürlich.

𝗟𝗠𝗦: Danke, Manfred, dass du uns den Hans privat ein bisschen nähergebracht hast.

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