
Köln | Öffentlich lesbare Bewertungen im Netz werden für Unternehmen immer wichtiger. Vor allem Google-Rezensionen sagen viel über das Image für Player verschiedenster Sparten aus, pushen positiv – oder schrecken gnadenlos ab.
Es gibt längst Anbieter, die erfolgreich versuchen das Löschen negativer Bewertungen zu erwirken.
Der Kölner Anwalt Oliver Luesgens sollte diesen Anspruch erwägen, müsste man meinen: Denn der Inkasso-Profi („Claim Rechtsanwalts GmbH“) verzeichnet eine vernichtende Rezensions-Bilanz, erhält ausnahmslos nur die unmissverständliche Höchststrafe der Minimalbewertung von einem Stern.
Oft garniert mit beleidigenden und teilweise justiziablen Kommentaren bzw. Beschimpfungen. Von „Betrug“, „Abzocke“ ist die Rede, es fallen gar Worte wie „Verbrecher“.
Vernichtende Google-Rezensionen lassen Oliver Luesgens kalt
Doch der renommierte Jurist, der längst überregional bekannt ist und von vielen Medien als Experte (z.B. zum Thema Corona-Soforthilfe) gefragt wird, hat ein dickes Fell und versteckt sich nicht. Wie geht er als Vertreter seiner Branche mit so einem harten Echo um?
„Ich werde immer wieder auf meine „schlechten“ Bewertungen auf Google & Co. angesprochen. Ehrlich gesagt: mir ist es mittlerweile egal, weil es auch ein Stück weit authentisch erscheint“, sagt Luesgens transparent zu koeln0221, „Denn meinen Mandanten verlange ich in der Regel nicht ab, mich zu bewerten. Und bei Leuten, von denen ich überwiegend Geld einfordere (ob im Inkassobereich oder im Rahmen von Besitzstörungsmandaten), kann ich schlichtweg nicht erwarten, dass sie mich dafür regelgerecht abfeiern – frei nach dem Motto: „der hat mir aber schön die Leviten gelesen bzw. mir den letzten Groschen abgegriffen“.
Im übrigen wäre es ein Leichtes (heutzutage), derartige Rezensionen löschen zu lassen oder meinen Außenauftritt mit „erkauften“ 5-Sterne Bewertungen zu relativieren. Selbst wenn die Kommentare nicht selten unter die Gürtellinie greifen oder gar strafrechtliche Relevanz aufweisen, verschwende ich keine Energie darauf, mich dagegen gerichtlich zur Wehr zu setzen. Das Ego reicht zum Glück noch aus, so etwas mit subtilen Antworten zu kontern.“

Der Familienvater und Gründer einer Spendeninitiative, der auch in Wien/Österreich tätig ist, sei nie bedroht worden und sagt weiter: „Als „verletzend“ empfinde ich so etwas nie; wer austeilt, muss auch einstecken können. Auch wenn die Kritik oftmals am eigentlichen Kern deutlich vorbeigeht.“