
Köln | Das neue Sessionsmotto ist keine sieben Tage alt – und doch war es schon Thema eines eigenen Talks bei uns.
„Mer dun et för Kölle“ – Im proppevollen „Gasthaus Zum Jan“ in der Thieboldsgasse am Neumarkt bei Inhaber Sascha Floss kamen zahlreiche Vertreter von Hilfsorganisationen aus Köln und Umland zusammen, um über ihre Arbeit zu sprechen.
Flankiert vom bestens aufgelegten Moderator Robert Greven und den Promi-Gästen: Urgestein Marita Köllner, Top-Produzent Reiner Hömig und Festkomitee-Vorstand Michael Kramp.
Kölner Karneval: Sessionsmotto im Blickpunkt
Letzterer schwelgte auch noch in Erinnerungen über den fantastischen Rosenmontagszug.
„Wir sprechen immer von Hunderttausenden. Wir haben dieses Jahr von O2 Daten bekommen und festgestellt, das über eine Million Menschen in Köln waren, um zu feiern. Man kann sagen, wieviele Leute aus Bielefeld, Bochum oder Frankfurt kamen. Jeder Hundertste kam aus Düsseldorf…“, berichtete Medienprofi Kramp.

Marita, die gemeinsam mit Hömig schon am nächsten Hit arbeitet und in den vergangenen Wochen mit Preisen quasi überhäuft wurde, zog ein begeistertes Sessionsfazit: „59 Jahre Bühne und ich habe nie erlebt so gefeiert zu werden. Die Liebe des Publikums war unglaublich, nicht nur die Auszeichnungen.“
Doch schwupp ging es schon um die Helfer, die für die Bedürftigen in Köln alles geben. „Wir haben das Glück, alle Künstler kommen für umsonst. Daher unsere Preise. Wir nehmen nur 33 Euro. Danke auch an die Marita, sie war auch bei uns auf der Sitzung und hat abgerissen. Sie hat ein großes Herz“, so Manfred Schweinheim für Alles für Andere.

Auch die Street Angels Cologne, die Obdachlose mit viel Herzblut unterstützen, stellten sich vor. „Wir sind alle zwei Wochen sonntags am Breslauer Platz, 30 Ehrenämtler. Die Tierärztin kommt alle sechs Wochen, Klappstuhl Till kommt gern vorbei. Bei uns bekommen die Gäste nicht nur ein warmes Essen, sie können sich hinsetzen, bekommen Kleidung und Hygieneartikel. Danke an Alles für Andere, die uns unterstützen. Es werden immer mehr Obdachlose in Köln und wir werden von der Stadt Köln nur geduldet. Uns wurde der Platz auch schon oft weggenommen“, so Inga Weber, die sich vor Ort über eine Spende von 50 Schlafsäcken freuen durfte.
Bensberg-Legende Eddi Stoffel war für den hiesigen „Bensberger Hüttenzauber“, die die Tafel unterstützt, vertreten: „12 Geschäftsleute kamen mal auf mich zu, wir wollen eine neue Hütte machen, kannst du den Wirt geben. Das ist umgesetzt worden. Dank Uli Haeger bin ich da eingestiegen, mit den Verlosungen haben wir in zehn Jahren über 116 000 Euro eingenommen.

Die „Lost Sisters“ durften wie „Sack E.V.“ und „Arts & Culture Cologne“ um Gesa Maren Schmidt ebenso nicht fehlen.
„Wir haben uns aus einem Junggesellenabschied 2003 entwickelt. Wir wollten was für Kinder tun, in und um Köln. Nur aus diesem grausamen Kostüm kommen wir nicht mehr raus. Wir wollten locker sein, feiern. Es wurde Jahr für Jahr mehr, wir haben mittlerweile 2,8 Millionen Euro gespendet. Wir machen ja nur zwei Parties und sind 21 Leute, mehr sind wir nicht. Die Party ist extrem gefragt, 2800 Karten sind blitzschnell weg. Dieses Jahr konnten wir 300 000 Euro spenden trotz Krise. Wir nehmen keinen Euro für uns“, so die Macher der Sisters um Markus Mertens.

An dem Abend kamen spontan einige Spenden für die Helfer zusammen, was Greven, der selbst mit seinem Team von Dat Kölsche Hätz über 6 Millionen Euro (!) gesammelt hat, erfreute: „Das ist der Kölsche Klüngel – auf eine andere Art. Macht alle bitter weiter.“
Loss mer schwade sowieso – trotz KVB-Streik wie angekündigt arm Dienstag Abend, 19.30 Uhr im „Brauhaus ohne Namen“ mit den Kölner Haien zum Start der DEL-Playoffs.