
Köln | Ausgerechnet in der Englischen Woche geht die Viktoria personell am Stock. Eine Grippewelle legte einen Großteil des Drittligakaders flach. So war die 1:2-Niederlage der Mannschaft von Olaf Janßen am Sonntag bei Erzgebirge Aue keine Überraschung.
Doch auch vor der Partie im Sportpark Höhenberg am Mittwoch gegen Rot-Weiss Essen (19 Uhr) wird es kaum Rückkehrer in den Kader der Viktoria geben.
„Ich rechne nicht damit, dass Spieler aus Krankheiten zurückkommen, die Jungs haben noch nicht ein Training in den Beinen, das ist sehr unrealistisch“, betonte Janßen.
3.Liga: Uwe Koschinat zu Gast im Sportpark Höhenberg
Trotz der Niederlage war der Coach mit der Darbietung seiner Elf zufrieden, obwohl der Anschlusstreffer von Lex-Tyger Lobinger in der Nachspielzeit zu spät kam. „Aue hat einen Topkader für die Dritte Liga. Wir sind mit neuneinhalb fitten Spielern aufgelaufen. Das war schon eine riesige Herausforderung. Wenn ich dann meine Mannschaft Fußball spielen sehe, kann ich ihr keinen Vorwurf machen.“
Zumal mit Samuele Carella ein weiteres Talent aus dem Kölner Nachwuchsleistungszentrum sein Debüt bei den Profis feierte. Der Mittelfeldspieler hatte erst in der vergangenen Woche einen Profivertrag für die neue Saison unterzeichnet und wurde von Janßen schon vorher ins kalte Wasser geworfen.

Doch nicht nur die Niederlage steckte den verantwortlichen in den Knochen. Schon bei der Anfahrt nach Aue hatte es einen riesigen Schock gegeben. Der Viktoria-Bus war in einen Unfall verwickelt und kollidierte mit einem Auto.
Janßen: „Es hat einen Riesenknall gegeben. Du bist kurz vor dem Stadion, deine Gedanken sind irgendwo anders und dann passiert so etwas. Das war schon ein Schockmoment“, gab Janßen zu.
Zum Glück hatte es keine Verletzten gegeben. „Das ist schon ein kleines Wunder“, so der Coach. Jedoch hätten das Auto und der Bus ein Totalschaden.
Gegen Essen wollen die Höhenberger trotz der angespannten Personalsituation und zweier Niederlagen in Folge wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Jedoch ist RWE derzeit so etwas wie die Mannschaft der Stunde in Liga drei.

Seitdem Uwe Koschinat das Team übernommen hat, hat sich das Team gefangen und kommt Schritt für Schritt aus dem Tabellenkeller heraus. Der Ruhrpottklub holte zuletzt 19 von 21 möglichen Punkten und kletterte auf Rang elf.
Dementsprechend gut kommt der ehemalige Trainer von Fortuna Köln in Essen an. Und heimste sich ein Lob von Kult-Trainer Peter Neururer am Mikrofon von Magentasport ein: „Ich finde es großartig, wie Uwe Koschinat sich hier in der Umgebung gibt. Er kommt ja nicht aus Essen, aus dem Ruhrpott. Riesen Typ, das Publikum hat ihn angenommen. ‚Uwe, Uwe‘ passt hierher. Der Junge ist Kult, der Junge liefert ab mit der Mannschaft.“
Die Viktoria muss neben der grippe-erkrankten Profis auch auf Christoph Greger verzichten, der sich in Aue seine fünfte Gelbe Karte einhandelte.