Mannheim / Köln | Die Ergebniskrise der Kölner Haie ist beendet: Die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen setzte mit dem 4:1-Erfolg in Mannheim für ein Ausrufezeichen, nachdem es zuvor nur ein Pünktchen in drei Spielen gegeben hatte.
- Kölner Haie gastieren bei den Adler Mannheim
- Maximilian Kammerer erzielt Doppelpack
- Mannheim verliert nach neun Heimsiegen mal wieder daheim
Der KEC sorgte nach zuletzt neun Adler-Heimsiegen für das Ende der Serie, sondern verkürzten auch den Abstand auf die Kurpfälzer auf sieben Punkte. Gleichzeitig vergrößerte das Team den Abstand auf die Straubing Tigers auf Rang sieben auf vier Zähler.
Nach der Partie feierte die Mannschaft mit den 800 mitgereisten Anhängern eine bärenstarke Vorstellung, eine stabile Defensive, eine effiziente Offensive und starke Special Teams.
„Wir wussten, dass es ein extrem wichtiges Spiel für uns ist. Der Druck war schon da. Wir hatten ein wenig mehr Geduld, aber über die gesamte Spielzeit haben wir verdient gewonnen“, sagte Matchwinner Maximilian Kammerer mit zwei Toren zufrieden. „Wir haben beweisen, dass wir mit den guten Mannschaften mithalten können. Ich freue mich auf das nächste Jahr, wenn dann die wichtigen Partien anstehen. Dann starten wir durch.“
Vor der Partie äußerte sich Matthias Baldys noch einmal über die aktuelle Situation um Nick Bailen, dessen laufender Vertrag bis 2026 über die Weihnachtsfeiertage aufgelöst worden war. Der Verteidiger wechselt zu den Graz 99ers nach Österreich.
Köln will Bailen-Abgang im Kollektiv auffangen
„Wir haben eine gute Lösung für beide Seiten gefunden. Alle können in den Spiegel schauen. Den Abgang von Nick müssen wir aktuell nun im Kollektiv auffangen“, erklärte der Sportdirektor, der nun auf der Suche nach einem Nachfolger ist.
Baldys; „Wir beobachten wie viele andere Klubs auch genau den Markt. Die Entscheidung über die letzte Ausländerlizenz muss wohl überlegt sein. Deshalb sage ich nicht, dass wir einen Verteidiger holen, wir können uns auch im Offensivbereich verstärken. Es muss insgesamt passen.“
Denn besonders in der letzten Wochen hatte der KEC große Schwierigkeiten mit dem Toreschießen. Lediglich 79 Treffer nach 29 DEL-Begegnungen sind die fünftwenigsten der Liga.
Das liegt natürlich auch am Ausfall von Gregor MacLeod, der auch in Mannheim schmerzlich vermisst wurde. Der feine Techniker ist der Spieler mit den überraschenden Aktionen, der auch seine Mitspieler perfekt in Szene setzen kann.
Haie: Storm-Treffer zählt nicht
Trotzdem hatten die Gäste bei der zweitbesten Defensive der DEL einen guten Start und jubelten nach 77 Sekunden. Aber die Schiedsrichter Marian Rohatsch und David Cespiva entschieden nach Videobeweis nicht auf Tor. Frederik Storm hatte den Schoner von Torhüter Felix Brückmann regelwidrig über die Linie gedrückt.
Danach entwickelte sich eine Partie auf hohem Niveau mit vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Doch sowohl Brückmann gegen Josh Currie als auch Haie-Schlussmann Julius Hudacek gegen Jordan Szwarz und Maximilian Heim vereitelten die Führung. Glück für die Haie: Nationalstürmer Marc Michaelis traf kurz vor der Sirene den Pfosten!
Kammerer sorgt für Haie-Führung
Im zweiten Drittel kamen zunächst die Adler besser ins Spiel, doch Hudacek bewahrte die Haie mit einer tollen Parade gegen Lukas Käble erneut vor dem 0:1.
Das Tor erzielte auf der anderen Seite der KEC. Nach einem Doppelpass mit Storm stand Maximilian Kammerer vor Brückmann und lupfte die Scheibe über die Schulter des Keepers (26.). Auf den Rängen jubelten die Kölner Anhänger über den siebten Saisontreffer des Angreifers.
Haie müssen Ausgleich hinnehmen
Doch die Freude über die Führung währte nur fünf Minuten. Daniel Fischbuch konnte ungehindert vor dem Kölner Kasten zum Ausgleich einschieben (31,). Mannheim hatte danach hochqualitative Chancen, doch den Treffer erzielte wieder der KEC. 4,2 Sekunden vor Drittelende markierte Alexandre Grenier mit einem präzisen Handgelenksschuss im Powerplay die erneute Führung.
„Ein wichtiges Tor kurz vor der Pause. Aber wir haben mit Julius wieder einen hervorragenden Torhüter. Es ist einfach ein enges Spiel“, meinte der Kölner Torschütze.
Im letzten Abschnitt machten sich die Gäste das Leben selbst unnötig schwer. Gleich viermal wanderten Kölner Spieler auf die Strafbank, einmal musste der KEC sogar 90 Sekunden in doppelter Unterzahl überstehen. Doch mit viel Willen, Kampfgeist und Leidenschaft verhinderte das Jalonen-Team den Ausgleich.
Kammerer sorgt für die Entscheidung
Einen der wenigen Konter nutzten die Rheinländer eiskalt. Louis-Marc Aubry bediente Kammerer vor dem Mannheimer Tor und Kölns Nummer neun sorgte für das wichtige 3:1 (45.). Danach traf Storm im Powerplay für die Haie (55.) und beendete die kleine Niederlagenserie mit einem Ausrufezeichen in Mannheim.
„Der Sieg tut richtig gut. Wir haben überragend defensiv gespielt, hatten einen starken Torwart und haben vorne unsere Chancen genutzt. Darauf können wir stolz sein“, erklärte Jan-Luca Sennhenn glücklich.
