
Köln | Er kann einstecken, teilt aber auch allzu gerne aus.
Nicht nur bei seinen legendären Kölner Stadtführungen, sondern auch publizistisch. Milieu-Original Anton Claaßen alias „Der Lange Tünn“, ist für sein loses Mundwerk stadtbekannt.
Boxer fand Aussagen von Langer Tünn nicht lustig
Die ihn kennen, wissen wie man seine Sprüche zu nehmen hat, wenn „der Lange Tünn verzällt“. Doch eine Passage aus seinem Milieu-Bucherfolg „Wenn es Nacht wird in Köln“ fand ein früherer Boxer gar nicht lustig.
An einer Stelle spottet Tünn, besagter Boxer habe 59 von 60 Kämpfen „alle verloren“. Alles sei manipuliert gewesen: „Die Kämpfe waren ja alle gekauft“.

Das wollte der Betroffene nicht auf sich sitzen lassen, setzte eine Schadensersatzklage in vierstelliger Höhe am Landgericht in Gang – und scheiterte jetzt damit. Allein was die Anwalts- und Gerichtskosten betraf, wurde ein Vergleich geschlossen: Tünn habe die Aussage zukünftig zu unterlassen.
„Wir haben mit nichts anderem gerechnet“, so die Beklagten-Anwältin Maria Marten. Buch-Herausgeber und Tünn-Manager Roland Bebak nur: „Tünn ist eine Satire-Figur. Und wer die Boxstatistik des Mannes nachliest, wird sehen, dass er in der Tat fast alle Kämpfe verloren hat.“
Viel Lärm um nichts also.
Und den Mund verbieten lassen wird sich die Zocker-und Türsteherlegende ohnehin wohl kaum…