
Köln | Ein trauriges Ende.
Jan Krauthäuser ist empört. Der bekannte Kölner Karnevalist und Naturfreund hat im Netz eine Baumfällung in der Kölner Südstadt vom vergangenen Freitag dokumentiert, die aus seiner Sicht exemplarisch für „skrupellose Geschäftemacherei“ ist. Das Opfer: Eine riesige Blutbuche, die bei Abrissarbeiten möglicherweise im Weg stand.
„Sie sollte angeblich das „grüne Herz“ eines sehr fragwürdigen Neubauprojektes bilden, für den man zwei völlig intakte Schulgebäude abreißen will“, beschreibt er und kritisiert die Architekten: „Dort müht man sich redlich, dieser offensichtlichen Umweltsünde einen grünen, sozialen Anstrich zu geben. Dabei spielt die Buche eine zentrale Rolle, obwohl es einen enormen Aufwand gekostet hätte, den Baumriesen vor den Abriss und Neubau zu schützen. Das Problem hat man sich jetzt offenbar erspart und den Baum in den Herbstferien still und heimlich eliminiert.“
Jan Krauthäuser fordert Politik zum Handeln auf
Was Krauthäusers Vorher-Nachher-Vergleich, den er in den sozialen Netzwerken im Foto zeigt, belegt.
Die Antwort auf seine Nachfrage bei Politikern und dem Bauaufsichtsamt sei unisono ausgefallen: „Ich habe relativ spät von dem Bauprojekt erfahren, und das Bauaufsichtsamt und zuständige Politiker gefragt, warum solch ein Wahnsinnsprojekt in Zeiten des „Klimanotstands“ genehmigt werden kann. Die Antwort war unisono: „Dass die Gesetzeslage der Stadt Köln keine Möglichkeit einräumt, solche Bauvorhaben auf privatem Grund zu verbieten. Dafür müssten zunächst die Landes- und Bundesvorschriften geändert werden.“
Er sieht die Beteuerungen in Sachen „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ am Beispiel der Fällung als blanken Hohn, auch wenn nun eine neue Buche gepflanzt werden sollte.
Und er hat die Hoffnung auf Konsequenzen noch nicht aufgegeben: „Ich habe nun Behörden und Politik erneut alarmiert und kann nur hoffen, dass der Fluch der Blutbuche die Schuldigen treffen wird. Auf dass solch skrupellose Geschäftemacher lernen, dass sie mit solchem Umweltfrevel in Köln nicht durchkommen!“
Auf seine Nachfrage hieß es von Behördenseite, die Buche sei beschädigt gewesen und von einem Brandkrustenpilz befallen gewesen. Die Fällung sei unter der Auflage gestattet worden, vier neue Bäume als Ersatz zu pflanzen.