
Köln | Kurz nach dem schwer erkämpften 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen der Kölner Haie gegen die Löwen Frankfurt läutete Julius Hudacek die verfrühte Silvesterparty in der Lanxess-Arena ein.
Der Schlussmann nahm nach der Ehrenrunde seine Torwartmaske vom Kopf, setzte sich einen silberblinkenden Hut auf und eine schwarze Sonnenbrille. Sogar an eine schwarze Fliege hatte der Slowake gedacht.
- Kölner Haie besiegen Löwen Frankfurt
- Julius Hudacek feiert mit Konfettikanone auf dem Eis
- Moritz Müller sorgt für neuen Rekord
Dann kletterte der 36 Jahre alte Publikumsliebling unter frenetischen Anfeuerungsrufen der 18.600 Fans im Henkelmännchen auf sein Tor, begann die Welle und ließ eine Konfettikanone knallen. Zusammen mit seinen Kindern auf dem Eis genoss Hudacek die Emotionen, das Bad in der Menge und sog jeden Moment auf.
„Er ist schon ein spezieller Typ, der sich immer etwas ausdenkt. Wir wissen auch nicht, wo er die Utensilien immer versteckt. Das ist jedes Mal eine spannende Sache“, sagt Moritz Müller mit einem Lächeln.
Haie-Fans feiern Julius Hudacek
Innerhalb von nur wenigen Wochen hatte sich der Haudacek mit tollen Paraden und guten Leistungen in die Herzen der Kölner Anhängern gespielt. Die Zuschauer feiern ihren Liebling regelmäßig zum Refrain von „Life is life“ von Opus mit den Sprechchören „Hu-da-cek“.
Zudem gibt es von dem ehemalige Frankfurter, der erst nach der schweren Handverletzung von Stammgoalie Tobias Ancicka Anfang Oktober nach Köln gewechselt war, nach Siegen immer seinen eigenen Siegertanz für die Fans. Unvergessen dabei seine Tanzschritte nach dem 5:1-Derbytriumph gegen die Düsseldorfer EG am 24. November.
Julius Hudacek feiert Comeback bei den Haien
Bei dem Duell mit dem rheinischen Rivalen hatte sich der Mann mit der Rückennummer 35 verletzt, biss sich aber wie es für einen Haie gehört durch und war einer der Matchwinner. Trotzdem fiel Hudacek vier Wochen aus. Nach acht DEL-Partien Pause kerhte er gegen Straubing wieder zwischen die Pfosten zurück und sicherte den Haien am Jahresende zwei Siege in Mannheim und gegen Frankfurt mit fünf Punkten.
Aber nicht nur Hudacek hatte gegen die Hessen etwas zu feiern, sondern auch Moritz Müller. Das Haie-Urgestein absolvierte am Montagabend sein 1093. Spiel in der DEL und kletterte damit in der ewigen Liste hinter Mirko Lüdemann (1.197) und Sebastian Furchner (1.119) auf den dritten Platz. Vielleicht greift der Kölner Kapitän, der in seiner 22. Saison für die Haie spielt, ja doch noch den Rekord seines ehemaligen Verteidigerkollegen Lüdemann an.
Gegen die Löwen agierte der Abwehrspieler, der seine Premiere am 18. Dezember 2003 gegen die DEG feierte, gewohnt stabil an der Seite von Brady Austin und markierte sogar den Ausgleich zum zwischenzeitlichen 1:1 mit seinem zweiten Saisontreffer.

Für den 38-Jährigen gebürtigen Frankfurter stand aber der Erfolg im Vordergrund. „Die Spiele gegen die Löwen sind immer schwer. Sie sind taktisch gut eingestellt, werden gut trainiert und machen einem das Leben sehr schwer – wenn man die Geduld verliert, ist es gefährlich, weil Frankfurt konterstark ist. Deshalb waren es zwei wichtige Punkte für uns. In der Tabelle geht es ganz eng zu. Im Januar stehen erneut viele wichtige Begegnungen an, da ist es wichtig, weiter Selbstvertrauen zu tanken.“
Haie: Vier Heimspiele in neun Tagen
Für die Haie stehen in den kommenden neun Tagen vier weitere Heimspiele auf dem Programm. Am Freitag kommt EHC München in die Arena (19.30 Uhr), am Sonntag gastieren die Augsburger Panther (14 Uhr) in Köln, ehe es zum Duell am Dienstag gegen Meister Eisbären Berlin kommt und es am 10. Januar gegen die Grizzlys Wolfsburg geht.
Es wird also wieder eine Sache der Kraft, wenn der KEC im Kamf um die direkte Playoff-Qualifikation Siege einfahren möchte. „Bisher haben wir es gut mit den vielen Spielen hinbekommen. Der Trainer hat ein gutes Gespür dafür, wann wir mal eine kleine Trainingspause brauchen, damit die Beine frischbleiben“; erklärt Justin Schütz. Kari Jalnonen gab seinem Team auch über den Übergang zwei freie Tage zum Verschnaufen.
Justin Schütz freut sich auf Duell mit München
Für Schütz wird die Premiere 2025 gegen München eine speziell werden. „Es ist es immer besonders gegen sein altes Team zu spielen. Ich hatte eine tolle Zeit in München und kenne viele Jungs noch. Aber ich will immer gewinnen. Da zählen keine Freundschaften-“